Es fiel nicht allen Schülern leicht, auf ihr Handy zu verzichten und es abzugeben. Die Kreissparkassenvorstände Uwe Braun (rechts) und Thomas Müller freuten sich dennoch über die große Bereitschaft der jungen Menschen. Foto: Lorek

Projekt am Kepler-Gymnasium: Schülern üben sich in Verzicht auf Smartphones. Geräte kommen in Banktresor.

Freudenstadt - Fluch oder Segen? Für die meisten ist das Smartphone im Alltag unverzichtbar. Zu Beginn einer Projektwoche am Kepler-Gymnasium Freudenstadt in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse, die unter dem Motto "Eine Woche ohne Handys" steht, brachten 150 Schüler ihr Handy in den Tresor der Kreissparkasse.

Da staunten die Vorstände Uwe Braun und Thomas Müller nicht schlecht, zum Start des Projekts am Montag so viele freiwillige Teilnehmer des Kepler-Gymnasiums vor der Kreissparkasse begrüßen zu können. Vorstandsvorsitzender Uwe Braun erläuterte den Schülern, dass sie sich an einem historischen Ort und ehemaligen Standort des Kepler-Gymnasiums befänden, und versprach, dass ihre Handys bis zum Projektende am Freitag sicher im Tresor aufbewahrt werden.

Jens Baumgärtner, Projektleiter des Kepler-Gymnasiums, dankte der Kreissparkasse, die häufig Schulprojekte unterstütze und auch dieses mit einem zusätzlichen Fachvortrag zum Thema "Mobile Medien" kritisch und informativ beleuchte. Dank galt auch Kevin Bauer, Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Kreissparkasse, für die gute Organisation.

Die Schüler wurden in Gruppen eingeteilt und erhielten von Kevin Bauer Umschläge für ihre Handys, die sie dann mit ihrem Namen versahen und anschließend in den Tresorraum brachten. Dem einen oder anderen fiel der Handyverzicht für eine ganze Woche nicht ganz leicht. Das konnte man an den Gesichtern ablesen. Laut Baumgärtner sei die Bereitschaft zum Handyverzicht in der fünften und achten Klasse am größten gewesen. Sobald der erste Schüler seine Teilnahme erklärt habe, hätten fast alle anderen sich auch angemeldet. Aus dem Abiturjahrgang von 90 Schülern sei nur eine Schülerin bereit gewesen, auf ihr Handy zu verzichten.

Der Hintergrund der vom 20. bis 24. Oktober laufenden Projekttage "Eine Woche ohne Handy", seien laut Baumgärtner auch die Erfahrungen aus dem Schulalltag mit dem Thema Handygebrauch gewesen. Joachim Kröner, Lehrer und Mitglied der "Handy-Kommission" am Kepler-Gymnasium, berichtete, dass Eltern oft keine Ahnung hätten, was alles mit dem Handy möglich sei und wie oft es im Unterricht benutzt werde. Das Problem Handy in den Fokus zu rücken, war Baumgärtner ein großes Anliegen. Während der Projekttage soll durch Aktionen in den verschiedenen Klassen auch über Wirkungen und Auswirkungen des Handygebrauchs gesprochen und informiert werden.

Gespannt sind alle auf die Erfahrungen, die die Schüler in der handyfreien Woche machen werden. Als besonderen Anreiz hatte die Kreissparkasse einen Preis ausgelobt. Die teilnehmenden Schüler werden ihre Erfahrungen in Form von Tagebüchern, Collagen oder anderen kreativen Formen festhalten. Die Ergebnisse werden dann von einer Jury des Kepler-Gymnasiums, bestehend aus Lehrern und Schülern, bewertet. Der Sieger erhält einen Taschengelddauerauftrag im Gesamtwert von 240 Euro für ein Jahr.