Landesmusikverband: Tagung in Horb / Christoph Palm bleibt Präsident

Christoph Palm bleibt Präsident des Landesmusikverbands Baden-Württemberg. Neuer Vize-Präsident ist Jörg Schmid.

Horb. Dies ist ein Ergebnis der Mitgliederversammlung, die in Horb tagte. Versammlungsort ist jeweils die Stadt, in der das nächste Landesmusikfest stattfindet. Der Landesmusikverband ist Dachverband der Amateurmusikvereinsverbände. Mit dabei war Staatssekretär Volker Schebesta aus dem Kultusministerium, die Landtagsabgeordneten Manfred Kern und Jochen Haußmann sowie Christa Vossschulte vom Landesverband der Musikschulen.

Laut Schebesta ist Baden-Württemberg "das Musikland Nummer eins". Es gebe kein Land, in dem so viele Sänger engagiert in Chören sind. Kern lobte den Landesverband. Er sei ein wichtiger Partner und spreche mit einer Stimme. Haußmann sagte, Baden-Württemberg könne stolz sein auf die Amateurmusik. Die finanzielle Unterstützung sei besser als in vielen anderen Ländern. Kritik übte er an "ausufernder Bürokratie". Die Politik habe die Aufgabe, als Dienstleister aufzutreten. Allerdings bestehe die Gefahr, dass sich die Vereine vor lauter Beschäftigung mit der Bürokratie sich nicht mehr um die Musik kümmern können.

Vossschulte sieht in der Kooperation des Landesverbands der Musikschulen mit dem Landesmusikverband die Aufgabe, zusammen die musikalische Bildung in die Bevölkerung zu tragen. Musik leiste Bildung im umfassenden Sinne. Chöre hätten heute Schwierigkeiten, Nachwuchs zu bekommen. Das Image von früher, "spießig" zu sein, hafte Chören bis heute an. Dieses Bild sei falsch. Musik habe integrative Kraft und bilde den Charakter, so Vossschulte. Horbs OB Peter Rosenberger warb für seine Stadt und erwähnte stolz die städtische Musikschule mit ihren über 1000 Musikschülern.

Palm bedauerte, dass es heute nicht mehr selbstverständlich sei, dass Musik als Wert anerkannt werde. Der Vorstand stehe für Vielfalt unter dem Dach des Landesmusikverbands. Die Amateurmusikvereinskultur in Baden-Württemberg soll als immaterielles Kulturerbe anerkannt werden. Daher wurde 2016 ein Antrag bei der Unesco eingereicht. Ein Daten- und Informationspool soll geschaffen werden, um das in den einzelnen Verbänden vorhandene Wissen für alle Mitglieder nutzbar zu machen. Palm berichtet über viele Initiativen, wie das Seminarprogramm Vereinsmanagement in der Amateurmusik.

Der Vorsitzende der Landesmusikjugend Tilman Heiland informierte über die Neuausrichtung des Vorstandes LMJ. Vier Fachbereiche sind vorgesehen: Interessenvertretung, Veranstaltungen, Kommunikation und Überfachliches. In jedem Fachbereich gebe es Verantwortliche. Heiland berichtete über das LMJ-Musicalprojekt "Joseph and the amazing technicolor Dreamcoat". Ein Auftritt ist im Oktober beim Landesmusiktag vorgesehen. Weiteres Thema war das Internationale Kinderliedersingen. Eigens dazu wurde das Bühnenstück "Mahnoor und der Zaubervogel" geschrieben, das Lieder aus den Carus-Büchern "Kinderliedersingen" und "Kinderlieder aus Europa" integriere.

Drei Kinderchöre in und um Horb proben derzeit die Stücke ein, Aufführung ist am 2. Juli in der Mensa des Gymnasiums. Die Musiklotsenausbildung war ein weiteres Thema. Bei den Wahlen wurde Christoph Palm als Präsident wiedergewählt. Ihm zur Seite stehen drei Vizepräsidenten. Wiedergewählt wurden Josef Offele und Hubert Kempter, neu ist Jörg Schmid. Schatzmeister wurde Klaus-Peter Mungenast, Kassenprüfer Harald Eßig und Peter Birker. Eine Geschäftsordnung und eine Entschädigungsordnung wurden verabschiedet.