LandesligaSpVgg Freudenstadt mit guten Erinnerungen an das Hinspiel, aber realistisch nach Zimmern

Von Arno Schade

SV Zimmern – SpVgg Freudenstadt (Freitag, 19 Uhr). Die Runde anständig zu Ende zu spielen, ist bei sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz und nur noch neun zu vergebenden Zählern bis zum Saisonende am 6. Juni das Gebot der Stunde für die SpVgg Freudenstadt.

Vor und nach dem letzten Heimspiel gegen den BSV Schwenningen müssen die Schützlinge von Trainer Jens Bertiller dabei noch zu zwei ambitionierten Teams nach Zimmern und Pfullingen reisen. Kaum anzunehmen, dass man aus diesen drei Begegnungen die noch nötige volle Punkteausbeute einfährt, um den Abstieg noch zu vermeiden.

Auch wenn Trainer Jens Bertiller in Zimmern mit der Rückkehr von Karl Kling, und damit des Siegtorschützne beim Hinspiel, auf die Bank rechnet, hat sich die personelle Situation nach dem Platzverweis gegen Pascal Fahrner im Spiel gegen TB Kirchentellinsfurt sogar noch verschärft. "Gerade Pascal ist als unser zuverlässigster Spieler kaum zu ersetzen, der auch in schwierigen Situationen den Laden immer wieder zusammen gehalten hat", trifft Bertiller die Sperre seines Innenverteidigers hart. Nicht einsetzbar ist vermutlich für den Rest der Saison auch Torwart Lukas Betz, dessen Knieverletzung eine Kernspintomografie notwendig macht. Mit Michael Schmidt steht allerdings eine gute Alternative bereit, der, vielleicht ein gutes Omen, auch beim 2:1 in der Vorrunde das Tor hütete.

Auch wenn am Mittwoch eine gute Gelegenheit bestanden hätte, in Zimmern die beiden letzten Auswärtsgegner noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, wurde bei der SpVgg Freudenstadt auf eine Beobachtungstour verzichtet. Das sei nicht nötig gewesen, meinte Jens Bertiller, denn der Tabellenvierte und -zweite seien ohnehin als spielstarke Mannschaften bekannt, "und ich habe sie auch beide in den letzten vier Wochen in Aktion gesehen." Auch von der Tatsache, dass der SV Zimmern zwei Spiele binnen 48 Stunden bestreiten müsse, verspreche man sich in Freudenstadt keine Vorteile: "Die hatten zuletzt sieben oder acht Mann als Auswechselspieler auf der Bank sitzen. Und nach meinen Informationen fehlten am Mittwoch drei oder vier Studenten, die am Freitag dann frisch zum Einsatz kommen können."

Dennoch werde man mit der Maßgabe in das Spiel gehen, möglichst lange nicht in Rückstand zu geraten und dann gegen Ende vielleicht doch noch zuzuschlagen. Für Pascal Fahrner rückt dabei vermutlich Simon Spissinger neben Simon Schau in die Innenverteidigung, der diese Rolle bereits in der zweiten Halbzeit gegen Kirchentellinsfurt passabel spielte. "Simon und Fabio Weimer sind von der Bank gekommen und haben ihre Aufgaben diesmal besser erfüllt als in den letzten Spielen", hatte Jens Bertiller schon nach dem Sonntagsspiel für die beiden erst einmal pausierenden, und vorher nicht überzeugenden Spieler ein kleines Extralob parat gehabt.

Der SV Zimmern wird den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Wir haben schon in der Vorrunde, als wir in Freudenstadt mit 1:2 verloren haben, gesehen, welche kampfstarke und disziplinierte Mannschaft die Freudenstädter haben. Ich denke, dass sie auch bei uns sehr defensiv agieren werden und zunächst einmal versuchen wollen, so lange wie möglich ohne Gegentreffer zu bleiben", erwartet Zimmerns Spartenleiter Erwin Beck eine durchaus schwierige Aufgabe. Schon am vergangenen Mittwochabend gegen Pfullingen wurde deutlich, wie so ein Spiel laufen kann. Auch die Pfullinger waren zunächst einmal darauf aus, keinen Gegentreffer zu kassieren, was ihnen nicht nur in der starken Anfangsphase des SVZ (allerdings mit mehr Glück als Können), sondern über das gesamte Spiel auch gelang.

"Für uns geht es darum, in dieser schwierigen Woche noch einmal die Kräfte zu bündeln und versuchen, diese Partie zu gewinnen. Danach haben wir über Pfingsten ein paar ruhigere Tage, wo dann die Regeneration der Spieler im Vordergrund stehen wird", so Erwin Beck. Schon gegen Pfullingen gingen einige angeschlagene Akteure beim SVZ ins Spiel. Heute könnte Patrick Lauble definitiv ausfallen, der abermals einen Schlag auf seinen lädierten Fuß bekam und vorzeitig das Spielfeld verlassen musste.