Psychische und körperliche Erkrankungen haben in den vergangenen Jahren zugenommen – Tendenz steigend. Foto: Berg Foto: Schwarzwälder-Bote

Krankenstand ist in der Region dennoch auf niedrigem Niveau

Freudenstadt. Depressive Verstimmung und Überlastung, Rückenbeschwerden und Atemwegserkrankungen sind die häufigsten Krankheitsursachen im Nordschwarzwald. Dies zeigt eine Auswertung der AOK zu den Fehlzeiten ihrer Mitglieder im Jahr 2012.

Demnach ist über die Hälfte (57 Prozent) mindestens einmal im Jahr krank. "Der Krankenstand hier ist mit 4,8 Prozent um 0,1 Prozent höher als im Landesschnitt, aber dafür ist die Krankheitsdauer mit 13,8 Tagen um 3,5 Tage kürzer als im Ländle", so Christian Kratzke, Geschäftsführer der AOK Nordschwarzwald.

Im Kreis Freudenstadt sind die psychischen Erkrankungen von 8,8 Prozent (2011) auf neun Prozent leicht gestiegen. Der Landesdurchschnitt liegt bei 10,3 Prozent. Im Bereich der Atemwegserkrankungen wurde der gute Vorjahreswert (11,6) nicht mehr erreicht. Mit 12,1 Prozent liegt er damit nur um 0,1 Prozent unter dem Wert von Baden-Württemberg. Eine leichte Steigerung gab es auch bei den Muskel- und Skeletterkrankungen. Es musste ein Anstieg um 0,5 auf 21,2 Prozent für 2012 festgestellt werden. Der Krankenstand im Kreis Freudenstadt ist nach AOK-Angaben gegenüber dem Vorjahr mit 4,3 Prozent auf geringem Niveau geblieben. Im Schnitt waren die Arbeitnehmer 2012 13,1 Tage arbeitsunfähig.

Die Vorsorge am Arbeitsplatz hält die AOK für einen der wichtigen Ansatzpunkte. Firmen, die sich dabei engagieren wollen, stellt die AOK Nordschwarzwald spezielle Instrumente für die Krankenstandsanalyse zur Verfügung. Mit deren Hilfe können mögliche Krankheits- und Belastungsschwerpunkte ermittelt und daraus entsprechende Gesundheitsmaßnahmen entwickelt werden. Landesweit machten 2012 laut AOK 1299 Unternehmen von dieser Möglichkeit Gebrauch.