Verkehr: Zahl der Verkehrstoten im Bereich des Tuttlinger Präsidiums steigt auf 46 / Weniger Schwerverletzte als im Vorjahr

Die Zahl der Unfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent auf 19 875 gestiegen.

Region. Im Jahr zuvor lag die Zahl der Unfälle in den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis, Tuttlingen und Zollernalbkreis bei 19 437. Auch gegenüber dem Durchschnitt der vorigen fünf Jahre (18 358) ist ein Anstieg zu verzeichnen.

Die Unfälle mit Personenschaden gingen allerdings im Jahresvergleich 2017/2018 um 1,3 Prozent zurück. Im Fünfjahresvergleich war eine Zunahme um 3,5 Prozent zu verzeichnen. Die Unfälle mit reinem Sachschaden und die Kleinstunfälle nahmen um 1,5 beziehungsweise 3,5 Prozent zu. Die Zahl der Verkehrstoten stieg 2018 von 40 im Vorjahr auf 46. Die Zahl der Schwerverletzten reduzierte sich von 561 auf 536. Die Zahl der Leichtverletzten stieg um 29 (1,1 Prozent) von 2552 auf 2581. Die Motorradunfälle im Jahresvergleich 2017/2018 gingen um 3,6 Prozent von 416 auf 401 Verkehrsunfälle zurück. Eine Zunahme war allerdings im Landkreis Freudenstadt – von 89 in 2017 auf 106 in 2018 – zu verzeichnen.

Erschreckend sei die Zunahme der getöteten Motorradfahrer von sechs in 2017 auf 13 in 2018, so die Polizei. Die Zahl der Leichtverletzten hat sich minimal um eine Person gesteigert. Die Zahl der Schwerverletzten ging deutlich von 128 auf 111 zurück.

Im Bereich der Prävention von Motorradunfällen will das Polizeipräsidium auch 2019 einen Schwerpunkt setzen. Durch Verkehrsüberwachungsaktionen, insbesondere an den Wochenenden auf den viel befahrenen Motorradstrecken im Schwarzwald, am Randen, im Donautal und der Alb wollen die Beamten die Verkehrssicherheit erhöhen. Dies diene insbesondere dem Schutz der Motorradfahrer selbst, da 61,3 Prozent der "Biker-Unfälle" von diesen selbst verursacht wurden.

Fünf getötete Autoinsassen waren nicht angegurtet

Zeitgleich zu den Überwachungsaktionen werden von Präventionsveranstaltungen an den Haupttreffpunkten der Motorradfahrer begleitet, um diese für die Gefahren zu sensibilisieren. Kooperationen mit den Polizeipräsidien Offenburg am Ruhestein und Konstanz beim Hegaublick sind geplant. Bei den getöteten Autoinsassen stieg die Zahl im Jahresvergleich von 18 auf 20. Fünf davon waren nicht angegurtet. Für 2019 sind wieder zwei Gurtkontrollwochen vorgesehen.

Die Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fahrrädern und Pedelecs sind von 380 Verkehrsunfällen 2017 auf 440 in 2018 angestiegen. Dafür verantwortlich war im vergangenen Jahr hauptsächlich die deutliche Zunahme bei den Pedelec-Unfällen mit einem Plus von 20,6 Prozent. Zwei Radfahrer und zwei Pedelec-Fahrer wurden bei Unfällen getötet. Ein Fahrradfahrer und ein Pedelec-Fahrer hatten keinen Helm getragen. Die Unfälle, an denen Fußgänger beteiligt waren, reduzierten sich leicht von 228 im Jahr 2017 auf 215 im Jahr 2018. Auch die Zahl der getöteten Fußgänger reduziert sich von zehn auf acht Personen.

Die Zahl der Unfälle, in die Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren verwickelt waren, ging in den vergangenen Jahren stetig zurück. Nach einem Anstieg von 1064 Unfällen in 2016 auf 1078 in 2017, war im Jahr 2018 ein Rückgang auf 1020 Unfälle zu verzeichnen. Der Bevölkerungsanteil von Menschen, die älter als 65 Jahre sind, wächst in Baden-Württemberg jährlich um etwa ein Prozent.

Die Zahl der Unfälle, an denen Senioren beteiligt waren, nahm in den vergangenen zehn Jahren zu: von 1502 in 2009 auf 1805 in 2018. Im vergangenen Jahr wurden 13 Menschen bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Senioren getötet, 2017 lag die Zahl bei 15. Von den 1805 Verkehrsunfällen, an denen Senioren beteiligt waren, wurden 1139 – 63,1 Prozent – von Senioren verursacht.

Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen der Unfallverursacher unter Alkoholeinwirkung stand, ging im Jahresvergleich 2017/2018 um 14 Fälle zurück. Seit 2009 reduzierten sich damit die Verkehrsunfälle mit Ursache Alkohol von 423 auf 339.

3002 Unfälle gab es 2018 im Kreis Freudenstadt, 2017 waren es 2846. Insgesamt gab es 2018 366 Unfälle mit Personenschaden (2017: 349) und 876 (860) mit Sachschaden. An 104 Unfällen (88) waren Motorräder beteiligt, an 127 (156) Lastwagen.

Es gab 44 (42) Unfälle mit Radfahrern, Pedelecs eingeschlossen. Bei 5 (2) Unfällen waren Drogen im Spiel, bei 64 (49) Alkohol. 61-mal (588) entfernte sich ein Unfallbeteiligter unerlaubt vom Ort des Geschehens. Insgesamt wurden zehn Menschen (Vorjahr: sieben) bei Unfällen getötet, 83 (87) wurden schwer verletzt, weitere 415 (400) leicht verletzt.

171-mal (Vorjahr: 169) war die Geschwindigkeit Grund für Unfälle. 49-mal (60) war der Abstand nicht ausreichend. 63-mal (46) führte unbedachtes Überholen zu Unfällen. 221-mal (221) kam es zu Unfällen, weil Vorfahrtsregeln nicht beachtet wurden. 187-mal (234) kam es beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren zu Unfällen.