Ohne Emissionen mit dem Zug von der Ortenau in den Schwarzwald. OB Julian Osswald überzeugt Technik.
Freudenstadt/Offenburg - Züge mit Brennstoffzellenantrieb sind eine umweltschonende Alternative zu Diesel-Zügen, wenn Oberleitungen fehlen. Bei einer Sonderfahrt von Offenburg nach Freudenstadt wurde nun ein Wasserstoff-Triebzug der Firma Alstom vorgestellt.
Die Zeiten des Diesel-Motors auf der Straße scheinen gezählt. Und auch im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sieht es so aus, als würde der Verbrennungsmotor nach und nach ersetzt werden. Die umweltschonenden Alternativen stehen schon in den Startblöcken. So wie beispielsweise der "Coradia iLint", gebaut vom französischen Zughersteller Alstom, der derzeit eine Fusion mit der Bahnsparte von Siemens anstrebt.
Mit an Bord: OB Julian Osswald
Umweltfreundliche Erschließung von abgelegenen Strecken
Welche Technologie am Ende die Nase in der Ortenau vorn haben wird, entscheide sich aber erst nach einer "technologieoffenen Ausschreibung", erklärte der Ministerialdirektor im Verkehrsministerium Uwe Lahl während der Zugfahrt durch den Schwarzwald. Denn "die Zukunftsfragen sind noch nicht entschieden", sagte Lahl weiter. Zusätzlich zu Brennstoffzelle und Batterie seien auch regenerative Antriebe denkbar.
"Es wird nicht eine Antwort geben", weiß auch Jörg Nikutta, Alstom-Geschäftsführer für Deutschland und Österreich. Der Wasserstoffzug sei jedoch "eine gute Alternative" und könne überall dort eingesetzt werden, "wo Diesel im Einsatz" sei. Also überall dort, wo keine Oberleitungen sind und wo es sich auch ökonomisch nicht rechne, eine solche zu bauen. Vor allem schwer zugängliche Nebenstrecken, wie sie im Schwarzwald vorkommen, könnten durch den "iLint" emissionsfrei befahren werden. Denn der Antrieb mit Brennstoffzellen gilt als umweltfreundlich.
Das Freudenstädter Stadtoberhaupt hat die Testfahrt überzeugt:
Genaue Zahlen konnte der ehemalige Manager bei der Deutschen Bahn aufgrund laufender Ausschreibungsverfahren allerdings nicht nennen. Die Sorge, dass sich die Reisezeit bei emissionsfreier Fahrt verlängere, muss man sich übrigens nicht machen. In der Spitze fährt der "iLint" 140 Stundenkilometer. Und auch von der Beschleunigung des blauen Zuges wurde am Mittwoch der ein oder andere Fahrgast überrascht, der nach einem Zwischenhalt noch nicht seine Sitzposition eingenommen hatte.