Beim Filmdreh von "Fiona" – dieses Werk gibt schon erste Hinweise auf den Thriller "Libra". Foto: Schwarzwälder Bote

Kino: Auf "Herzkalt" folgt "Libra": Das FilmTheaterForum plant sein nächstes Projekt in Spielfilmlänge

Mit "Herzkalt" landete das "FilmTheaterForum" (FTF) einen echten Überraschungserfolg. Jetzt folgt das nächste Projekt in Spielfilmlänge. War es 2016 ein modernes Märchen, haben sich die professionellen Amateur-Filmemacher nun einen Verschwörungsthriller vorgenommen.

Kreis Freudenstadt. Ein Verein dreht Filme? Hochwertige Produktionen? Wenn sich jeden Donnerstagabend Filmfreunde – echte Cineasten – in Tumlingen treffen, dann ist das schon eine besondere Konstellation. Da steckt eine große Portion Wagemut, Herzblut und Leidenschaft dahinter – aber auch jede Menge Know-How und Erfahrung. Viele Mitglieder des Film-Teams sind Protagonisten des Freudenstädter Sommertheaters. Thomas Fischer, Regisseur und zusammen mit Uwe Kotschner Drehbuchautor, bringt als Schauspieler selbst viel Erfahrung mit.

Geschichte um einen uralten Geheimbund und aktuelle Todesfälle

Ursprung des Vereins war der Film "Herzkalt" – eine Adaption des Märchens "Das kalte Herz" von Wilhelm Hauff – der sehr erfolgreich auch über den Landkreis Freudenstadt hinaus 2016 seine Premiere feierte. "Der Erfolg war uns zuerst einmal gar nicht wichtig, weil wir zufrieden mit dem Ergebnis sein wollten. Aber eine ausverkaufte Premiere und über ein Jahr lang Kinoauftritte waren doch mehr, als wir hätten ahnen können", sagt Andrea Bernhardt, Mitglied des Produzententeams.

Die Freude an der Filmkunst steht auch beim neuen Projekt im Mittelpunkt. Und in Sachen visueller Qualität und Handlungsinhalt ist die Messlatte wieder mindestens genauso hoch. "Es ist unser bisher umfangreichstes Projekt in allen Belangen", erzählt Fischer. "Libra" wird ein Verschwörungsthriller, in dessen Zentrum der erfolglose Journalist und Schriftsteller Martin Hochstätter steht. Es ist eine Geschichte um einen "uralten Geheimbund und eine Reihe aktueller Todesfälle". Das klingt ja mal richtig mysteriös, was sich die Drehbuchautoren Fischer und Kotschner da ausgedacht haben. "Es ist spannend, ein anderes Genre zu bedienen", erzählt Fischer. "Die Idee zu dem Thema gab es schon länger. Vor gut einem Jahr haben wir angefangen, das Drehbuch zu schreiben." Wichtig war den Autoren, dass es sich um einen Thriller mit Tiefgang handelt. Und so heißt es auch in der ersten kurzen Inhaltsbeschreibung geheimnisvoll: "Wo endet Gerechtigkeit – wo beginnt Vergeltung? Wie nah darf man der Wahrheit kommen? Oder ist es besser, schlafende Hunde zu wecken?"

Das Drehbuch ist also fertig. Nun geht es aktuell mit dem nächsten Schritt weiter. Waren es bei "herzkalt" noch Laien-Schauspieler, so wird diesmal mit Profi-Schauspielern gearbeitet – wie beim letzten vollendeten Projekt "Fiona". "Inhaltlich gibt es bei Fiona schon kleine Hinweise auf Libra", berichtet Bernhardt.

Wer sich diesen Kurzfilm auf der Homepage des Vereins anschaut, bekommt einen Eindruck, wie technisch hochwertig das "FilmTheaterForum" arbeitet. "Sicher werden wir einige Rollen mit bekannten Gesichtern von bisherigen FTF-Produktionen besetzt. Dennoch freuen wir uns über die Möglichkeit, bei den Dreharbeiten von den Erfahrungen professioneller Schauspieler zu profitieren", sagt Produktionsleiter Fischer.

Und wo wird der neue Film mit circa 90 Minuten Spielfilmlänge gedreht werden? "Wir sind gerade auf der Suche nach geeigneten Drehorten in den Regionen Horb, Freudenstadt, Nagold und Rottweil", berichtet Produktionsleiter Fischer. Der Lokalkolorit soll nicht zu kurz kommen.

Doch auch die Sponsorensuche gehört natürlich für so ein großes Projekt dazu. Für das Budget sind circa 45000 Euro veranschlagt. Für große Produktionsfirmen ist das nichts, für einen Verein jedoch einiges. "Unser Ziel ist nicht, mit unserem Film einen großen Gewinn zu machen, aber wir wollen natürlich kostendeckend arbeiten. Deshalb sind wir auf Sponsoren angewiesen", so Fischer. "Das Projekt wird ohne das Zutun von Sponsorenleistungen in Form von Geld- und Sachspenden oder Leihgaben nicht zu stemmen sein."

Gedreht wird im August – Premiere ist für Herbst 2020 geplant

Die beschlossene Zusammenarbeit mit Freudenstadt Tourismus wie schon damals bei "herzkalt" ist da ein echter Zugewinn. Durch den Erfolg von "Herzkalt" stehen die Chancen nicht schlecht, dass Unterstützer für "Libra" zu finden sind.

Und wann geht es los? Als Drehzeit hat sich das Film-Team die Zeit vom 3. bis 25. August 2019 vorgenommen. Fischer: "Premiere des Films soll dann voraussichtlich Herbst 2020 sein."