Am beruflichen Schulzentrum Freudenstadt läuft der Unterricht wieder regulär. Foto: Müller

Am beruflichen Schulzentrum laufen Gespräche zur Krisenbewältigung. Suche nach dem Absender geht weiter.

Freudenstadt - Der schulpsychologische Beratungsdienst ist mit vier Personen im beruflichen Schulzentrum in Freudenstadt tätig. Nach den beiden Drohungen gegen Lehrer der Heinrich-Schickhardt-Schule am Mittwoch und Freitag vergangener Woche besteht Gesprächsbedarf bei Schülern und Lehrern.

Nach der Aufregung in der vergangenen Woche lief der Unterricht am Montag ganz regulär ab, wie der geschäftsführende Schulleiter des beruflichen Schulzentrums, Armin Wüstner, unserer Zeitung sagte. Es habe nur ganz wenige Entschuldigungen wegen Verunsicherung durch die Vorfälle gegeben.

Spezialisten für Krisensituationen

Die Polizei sei am Montag nicht mehr in den Schulen gewesen, dafür hätten vier Vertreter von schulpsychologischen Beratungsstellen ihre Arbeit aufgenommen. Die schulpsychologische Beratung habe man nach der zweiten Droh-E-Mail am Freitag informiert, so Wüstner. Schüler, Lehrer oder Verwaltungsangestellte der Schule könnten sich an die Spezialisten für Krisensituationen wenden. Dies werde auch in Anspruch genommen, berichtete der Schulleiter. Laut Wüstner hätten die Schulpsychologen am Montag schwerpunktmäßig mit den Klassen des Technischen Gymnasiums der Heinrich-Schickhardt-Schule gesprochen, nachdem diese durch die Drohungen in den Fokus gerückt seien.

Nach Auskunft von Peter Stumpp, Schulleiter der Heinrich-Schickhardt-Schule, war der Lehrer, gegen den sich die zweite Drohung richtete, am Montag in der Schule, habe mit seinen Schülern gesprochen und ab der zweiten Stunde regulären Unterricht gegeben. Man versuche die Schulen in oder nach Krisensituationen zu unterstützen, schilderte Sabine Vollmer von der schulpsychologischen Beratungsstelle Rastatt. Auch in den kommenden Tagen werden noch Fachkräfte aus Rastatt, Pforzheim und Karlsruhe in Freudenstadt eingesetzt. "Wir orientieren uns am Bedarf", sagte Pressesprecher Uwe Herzel vom Regierungspräsidium Karlsruhe auf Anfrage. Man gehe davon aus, dass nach den Vorkommnissen noch weiterer Bedarf bestehe. Zusätzlich werde noch eine telefonische Beratung angeboten.

Der geschäftsführende Schulleiter Armin Wüstner ist froh, dass es durch die Ausnahmesituationen am Schulzentrum keinerlei Verletzte gab. Durch die Drohungen an der Heinrich-Schickhardt-Schule sei deutlich geworden, dass es in Schulen eine latente Gefahr gebe, ähnlich wie bei Großveranstaltungen. Wüstner hofft, dass bald wieder ein "ruhiges Miteinander" einkehrt.

Kamen die E-Mails aus dem Darknet?

Die Suche nach dem Absender der Droh-E-Mails geht weiter. Inzwischen ist die Staatsanwaltschaft Rottweil in den Fall involviert. Deren Pressestaatsanwalt Frank Grundke erklärte, es gebe verschiedene Ermittlungsansätze. Zu diesen Ansätzen gehörten auch Befragungen von Schülern. Zu denen gab er aber keine Auskünfte. Es seine Polizeiinterna. Es gebe noch keinen Namen eines Beschuldigen, so Grundke. Inzwischen kursieren Gerüchte, dass die E-Mails über die Schweiz im Darknet abgeschickt wurden. Auch die wollte Grundke nicht bestätigen oder dementieren.