Humorvolle ober berührende Texte kombiniert Olaf Bossi mit eingängigen Melodien. Foto: Haibach Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Olaf Bossi singt und erzählt Geschichten in seinem Programm "Harmoniesüchtig"

Ehrlich und persönlich, satirisch und doch versöhnlich – so präsentierte sich der Musikkabarettist Olaf Bossi am Samstag im Stadthaus in Freudenstadt bei Kultur am Dobel.

Freudenstadt. Olaf Bossi ist ein deutsch-italienischer Musiker, Kabarettist und Liedtexter. Er ist einer der erfolgreichsten Schlagerautoren Deutschlands. Er schrieb unter anderem für Maite Kelly, Vanessa Mai, Beatrice Egli und Mirja Boes und hatte in den 90er-Jahren als "Das Modul" selbst mehrere Chart-Hits. Mehrfach wurde er mit Preisen ausgezeichnet.

Anekdoten aus dem täglichen Leben

In seinem neuen Bühnenprogramm "Harmoniesüchtig" singt und erzählt Olaf Bossi Geschichten aus dem Leben, ohne dabei Witze auf Kosten anderer zu machen. Das Publikum kann sich oft wiederfinden und mit ihm gemeinsam befreit auflachen und wird auch viel zum Mitmachen animiert. Mit seinen Liedern und Anekdoten aus dem Leben eines Menschen ohne geraden Lebenslauf, gelingt dem Stuttgarter das Kunststück, das Publikum emotional anzusprechen, ohne dabei kitschig zu werden.

Olaf Bossis Kritik am Zeitgeist ist mit leiser Ironie gewürzt. In "Zen Dinge auf einmal" singt er über die Stress-Symptome der rastlosen Gesellschaft, in "Die schlechtesten Eltern der Welt" hinterfragt er sein väterliches Gewissen und in "1000 Schuhe" stellt er beruhigt fest, dass man sich auf manch ein Klischee zum Glück noch verlassen kann. Frauen haben mehr Schuhe im Schrank als Männer.

Humorvolle Texte mit eingängigen Melodien

Auch ein Schlagerautor hat ein Privatleben, das durchaus nicht immer heile Welt ist. Die Liebe ist voller Kompromisse, die Kinder machen was sie wollen und die besten Freunde lassen sich plötzlich "glücklich" scheiden. Bossi versteht es wie kein anderer, humorvolle und berührende Texte mit eingängigen Melodien zwischen Pop, Schlager und Liedermacher zu verbinden.

Olaf Bossi hält die satirische musikalische Tradition des Kabaretts auf eine besonders leise, fast poetische Art aufrecht. Ein Glücksfall in diesen lauten, computeraffinen Zeiten. Das Publikum belohnte den Künstler mit tosendem Beifall, auch wenn noch einige Plätze im Saal frei waren. Als Zugabe gab es noch ein selbst geschriebenes "Schlaflied" für all die Eltern deren "Sonnenschein" gerne mal nachts scheint und um all die schönen Gemütszustände des Elternseins zu illustrieren.