Mit Smoothies und bestrichenen Baguettes beteiligten sich die Schüler der Falkenrealschule am Fairtrade-Frühstück. Foto: Bronner Foto: Schwarzwälder-Bote

Städtische Schulen beteiligen sich am Fairtrade-Frühstück auf dem Marktplatz / Aktion stößt auf große Resonanz

Von Julia Bronner Freudenstadt. Die Stadt Freudenstadt wird der Auszeichnung als Fairtrade-Stadt gerecht. Gestern Vormittag organisierte die Stadtverwaltung ein Fairtrade-Frühstück auf dem Marktplatz. Fünf Schulen und das Familien-Zentrum verkauften fair gehandelte Produkte.Backen in der Schule. Bei der Klasse 7a des Kepler-Gymnasiums Freudenstadt wurde der Unterricht einmal auf besondere Weise gestaltet. "Wir haben im Englisch-Unterricht Cookies nach englischen Rezepten gebacken", erzählt René Schäffer von der 7a. Anlass für die Backaktion war das Fairtrade-Frühstück, das gestern auf dem Marktplatz stattgefunden hat. Schüler von fünf Schulen und das Familien-Zentrum bereiteten das Frühstück zu. Ab 9 Uhr konnten die Besucher Produkte, die unter fairen Bedingungen gehandelt wurden, kaufen und genießen.

"Wir haben die Schulen und das Familien-Zentrum aufgerufen, sich zu beteiligen", erklärte Kerstin Harzer von der Stadtverwaltung, wie die Aktion zustande gekommen ist. Zum zweiten Mal hatte die Stadt gestern das Fairtrade-Frühstück organisiert. Im vergangenen Jahr beteiligten sich jedoch nur zwei Schulen und das Familien-Zentrum. Harzer zeigt sich also mit der Resonanz in diesem Jahr sehr zufrieden.

Das Angebot reichte von Kaffee und Tee über frisch gebackene Waffeln bis hin zu leckeren Saftcocktails. Die Voraussetzung von der Stadtverwaltung war, mindestens drei Fairtrade-Produkte zu verwenden. So versorgte zum Beispiel die Freie Waldorfschule die Besucher mit Frischkornbrei oder Obst- und Dattelspießen. Auch die selbst gebackenen Peanut-Butter-Cookies aus dem Englischunterricht der Klasse 7a wurden natürlich mit fair gehandelten Produkten zubereitet. Zusammen mit ebenfalls selbst gemachtem Pflaumenmus waren die Cookies in kleinen Geschenkkörben erhältlich. Den Erlös des Verkaufs will die 7a für eine Klassenfahrt nutzen.

Den Fokus auf Afrika legten die Schüler der Falkenrealschule. "Ich habe die Schüler gebeten, sich afrikanisch zu kleiden", erzählte die Klassenlehrerin der 7b. Dies setzten die Schüler mit bunten Kopftüchern um. Die Pädagogin hatte ihre Klasse auf Anfrage der Schulleiterin Stefanie Maier zum Fairtrade-Frühstück angemeldet. "Die Klasse wurde vorher im Unterricht über die Ziele von Fairtrade informiert", betonte die Lehrerin. Eine ihrer Schülerinnen, Miriam, berichtete, sie hätten gelernt, was fairer Handel bewirkt und wie es den Bauern in der Dritten Welt ginge, wenn es den Handel unter fairen Bedingungen nicht geben würde. Für die Mitarbeiterinnen des Familien-Zentrums, die in ihrem offenen Café bereits Fairtrade-Produkte verkaufen, war es gerade deshalb "logisch, dass wir hier mitmachen", so Susanne Sawall. Probieren konnte man bei ihnen unter anderem Obstsalat oder Müsli.

Genauso wie das Familien-Zentrum war auch die Kepler-Werkrealschule im vergangenen Jahr schon dabei. Auch dieses Mal ließen sie es sich nicht nehmen, mit selbst gebackenen Kuchen aus Fairtrade-Produkten auf den fairen Handel aufmerksam zu machen.

An der Christophorus-Schule hatte sich jede Klasse etwas einfallen lassen. Die Schüler haben sogar ein Rezept für Bananenbrot von der Fairtrade-Homepage ausprobiert. Hier wird man auch zukünftig auf fair gehandelte und regionale Produkte achten, so eine Lehrerin der Schule.

Nicht nur Freudenstädter Schüler wollten beim Fairtrade-Frühstück dabei sein. Schüler aus Altensteig nutzten die Gelegenheit, um mit Gesang Spenden für Flüchtlingsopfer in Syrien zu sammeln. Im Rahmen des Sozialen Tags an ihrer Schule arbeitet jeder Schüler einen Tag lang. Das Geld, das zusammen kommt, wird einem gemeinnützigen Zweck gespendet. "Wir wollten nicht arbeiten, sondern haben uns dafür entschieden, hier zu singen", sagte eine der Sängerinnen auf dem Marktplatz. Mit Liedern wie "Babaye" und "Angel" verschafften sie sich Gehör.

Seit 2011 ist Freudenstadt ausgezeichnete Fairtrade-Stadt. "Die Stadt muss deshalb gewisse Anforderungen erfüllen", betonte Margot Laufer von der Steuerungsgruppe Fairtrade der Stadt. Dazu gehören auch Aktionen wie das Fairtrade-Frühstück. "Nachdem dieses Jahr die Resonanz zugenommen hat, werden wir das Frühstück mit Sicherheit nächstes Jahr wieder machen", fügte Kerstin Harzer von der Stadtverwaltung hinzu.