Siegerehrung im Damen-Einzel (hinten, von links): Oberschiedsrichter Ion Coman mit zwei Schiedsrichtern des Turniers, TC-Vorsitzender Oliver Pollok, Finalistin Jesika Maleckova, OB Peter Rosenberger, Siegerin Petra Krejsova, Tennisbezirksvorsitzender Anton Hönle und Eva Michael, Vorsitzende des Turnierfördervereins sowie die Ballkinder, die am Wochenende im Einsatz waren. Foto: Wagner

Tennis: Packendes Duell der Tschechinnen: Petra Krejsova schlägt Jesika Maleckova.

Zwei Tschechinnen im Finale des BMW AHG Cup Bildechingen – das gab es noch nie, aber macht Lust auf mehr. Jesika Maleckova hatte dabei nicht nur mit der späteren Siegerin zu kämpfen – sondern mit so einigem mehr.

Fliegende und kaputte Schläger, ein Aufschreien in der Mitte der Partie, das waren nur zwei Komponenten, mit denen Maleckova zu tun hatte, es sollten sich noch mehr dazugesellen. Anlass dafür hätte es vielleicht schon im ersten Satz gegeben, als ihr Gegenüber Petra Krejsova, bereits im vergangen Jahr Halbfinalistin, direkt mit einem Break vorlegte. Eben jener 0:2-Rückstand sollte sich wie ein roter Faden durchs komplette Endspiel ziehen. Denn kaum lag die vorhandstarke Maleckova zurück, spielte sie sich stets zurück ins Spiel, und anfangs gelang ihr das auch recht passabel – wenn sie sich nicht selbst im Weg stand.

Zunächst schien bei Maleckova nämlich der Wurm drin im ersten Aufschlag. Immer öfter benötigte die Spielerin den zweiten Service, wodurch Krejsova hart zurückspielen und Maleckova unter Druck setzen konnte. Letztere musste wohl erst mit dem Rücken zur Wand stehen, um sehenswerte Ballwechsel in dem sich überwiegend auf der Grundlinie zutragenden Duell zu präsentieren, so geschehen bei ihrem herrlichen Rückhandschmetter- und gleichzeitigen Spielball zum 2:2-Ausgleich. Doch wieder zog Krejsova zum zwischenzeitlichen 5:2 weg, erste Unkonzentriertheiten und Wutschreie schlichen sich bei Maleckova ein. Krejsova indes schien von der schnellen Sorte, gerade einmal die Hälfte der Pausenzeit zum Seitenwechsel nutzte sie und schon stand sie wieder parat. Maleckova kämpfte sich aber zurück, wieder glich sie aus, 5:5, auch dank sich mehrender Doppelfehler ihrer Gegnerin. Nach zwei weiteren spannenden Spielen machte Krejsova dann den ersten Satz mit 7:5 zu.

Der Beginn des zweiten Satzes war spielstandtechnisch eine Kopie des ersten, beim Stand von 3:3 hätte Maleckova eine große Chance zum Break gehabt, vertändelte aber. Zunehmend flog der Schläger, Doppelfehler schlichen sich ein und zu allem Überfluss beharkte sich Maleckova auch noch mit einem Insekt, das sie zeitweise aus der Ruhe brachte – und alle Komponenten zusammengenommen nagten an ihrem Nervenkostüm. Auf der anderen Seite stürzte Krejsova zweimal unglücklich zu Boden, wischte sich aber kurzerhand die Hände ab und kämpfte weiter.

Was sich fortan bot, war ein starker Kampf der beiden zur Freude des Publikums. Die größeren Kraftreserven und besseren Nerven hatte am Ende Petra Krejsova, sie gewann auch den zweiten Satz mit 7:5, und ihr lauter, ausgedehnter Jubelschrei ließ erahnen, was die Spielerinnen geleistet hatten.