Kreis Freudenstadt. Friedhild "Fridi" Miller, Dauerkandidatin und "Aufklärungspolitikerin", will sich bei

Kreis Freudenstadt. Friedhild "Fridi" Miller, Dauerkandidatin und "Aufklärungspolitikerin", will sich bei der Landratswahl im Kreis Freudenstadt noch nicht geschlagen geben. Gegen ihren Ausschluss von der Wahl aus formalen Gründen (wir berichteten) kündigt sie jedenfalls Rechtsmittel an.

Frau Miller, der Kreistags-Ausschuss hat befunden, dass Sie von der Ausbildung fachlich nicht geeignet sind für das Amt des Landrats und damit als Bewerberin nicht zugelassen werden sollen. Akzeptieren Sie das?

Ich habe in den betreffenden Paragrafen auch schon reingeschaut, da steht nichts von formaler Voraussetzung für das Amt und schon gar keine, die ich nicht erfüllen könnte. Wenn sich der Ausschuss in seiner Auslegung auf ein Urteil stützt, dann finde ich mit Sicherheit auch eins mit gegensätzlicher Aussage. Selbstverständlich werde ich Widerspruch einlegen. Für Freudenstadt hatte ich einen hochprofessionellen Bewerbungsordner angelegt, mit einem Top-Zeugnis von Daimler und diversen Nachweisen über Schulungen, wie "Persönlichkeitsmanagement und Marketing".

Was hätten Sie den Einwohnern des Landkreises als Kandidatin zu sagen?

Dass man eine Bewerberin nicht aufgrund eines einzigen Urteils beurteilen kann. Ich könnte den Job viel besser machen. Ein Landratsamt vereint alle Behörden, mit denen ich schon selbst Ärger hatte, darunter das Jugendamt und die Füherscheinstelle. Ich könnte mal richtig aufräumen dort. Außerdem habe ich sicher tausend Mal mehr Einfühlungsvermögen, und darum geht es doch im Amt: Man muss mit den Menschen umgehen können.

Worum geht es Ihnen? Öffentliche Bühne, oder würden Sie das Amt wirklich antreten?

Mir geht es um Gerechtigkeit für alle. Eine Behörde kann in Deutschland einen Menschen zerstören, einfach so. Ich selbst bin von Behörden als "psychisch dekompensiert" eingestuft worden, peng, da war mein Kind weg. Und trotz Urteil des Jugendamts, dass die Inobhutnahme rechtswidrig war, ist meiner Tochter immer noch nicht bei mir in ihrem glücklichen Zuhause zurück. Soviel zum Thema "Rechtsstaat Deutschland". Natürlich nutze ich Kandidaturen auch als Plattform. Mit geht es aber darum, Menschen helfen zu können. Als Bürgermeisterin könnte ich vielen Menschen helfen, als Landrätin noch mehr und als Bundeskanzlerin Millionen. Selbstverständlich würde ich das Amt als Landrätin annehmen, es wäre ein erster großer Schritt in die richtige Richtung! Ich sehe mich nicht als Spaßkandidatin.

 Die Fragen stellte Volker Rath