"H-Quadrat" nennt der Planer den Teilneubau des Freudenstädter Krankenhauses, der unterhalb des Altbaus im Anschluss an das Medizinische Versorgungszentrum entsteht. Foto: Plan: Ingenieurbüro Vogt

90-Millionen-Projekt vom Kabinett in Investitionsgramm aufgenommen. Landrat sagt Danke.

Freudenstadt - Der Teilneubau des Krankenhauses Freudenstadt ist im Jahreskrankenhausbauprogramm des Landes enthalten und wird somit gefördert. Mit beantragten Kosten von 89,5 Millionen Euro ist des das größte der 15 ins Programm aufgenommenen Projekte.

Überraschend kam die Aufnahme ins Krankenhausneubauprogramm des Landes nicht. Denn bereits im vergangenen Jahr hatte das Land die Wichtigkeit des Teilneubaus anerkannt, indem es fünf Millionen Euro für die Planung zur Verfügung gestellt hatte. Wie hoch die Förderung letztlich sein wird, wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Der Landkreis hat im Haushalt insgesamt 45 Millionen Euro für die Jahre 2019, 2020 und 2021 eingeplant. Der Landeszuschuss müsste in etwa in derselben Höhe ausfallen.

Damit liegt das Großprojekt des Landkreises in etwa im Zeitplan. Landrat Klaus Michael Rückert rechnet im Jahr 2021 mit der Eröffnung des Neubaus. Er entsteht im Anschluss an das bestehende Medizinische Versorgungszentrum an der Karl-von-Hahn-Straße. Erschlossen wird er über eine Zufahrt durch das Gewerbegebiet Sulzhau von der Bundesstraße 294 aus. Dazu hat die Stadt die Änderung des Bebauungsplans "Dritte Änderung Jaspishütte" eingeleitet.

Der Auftrag für die Generalplanung des Klinikneubaus wurde von der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH (KLF) an das Ingenieurbüro Vogt aus Leipzig vergeben. Dieses hatte vor etwas mehr als einem Jahr die Konzeptidee unter dem Titel "H-Quadrat" der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch die Planung wurde von dem Büro bereits erstellt, vom Kreistag abgesegnet und beim Sozialministerium zur Genehmigung eingereicht. Dies war die Voraussetzung zur Genehmigung der Förderung, die am Dienstag von der Landesregierung in Stuttgart beschlossen wurde.

"Alles was das Projekt verzögert, macht es teurer".

"Dieser Beschluss bedeutet, dass wir bauen können", sagte KLF-Geschäftsführer Ralf Heimbach auf Anfrage unserer Zeitung. Den endgültigen Baubeschluss müsse der Kreistag in seiner Sitzung am 5. Februar fassen. "Es ist alles vorbereitet, die Planung steht", so Heimbach. Ende April nächsten Jahres rechnet er mit dem Abschluss des Bebauungsplanverfahrens bei der Stadt Freudenstadt. Das sei die Grundvoraussetzung, damit die Bagger anrücken können.

Alle an dem Projekt Beteiligten hätten intensiv daran gearbeitet, um es auf den Weg zu bringen. "Ich bin ganz froh, dass wir dabei sind", so Heimbach weiter, denn 2019 seien weniger Mittel als im laufenden Jahr zur Verfügung gestellt worden. Heimbach ist überzeugt, dass auch in den nächsten Jahren die Mittel des Landes für den Krankenhausbau nicht steigen werden. Es sei von Vorteil, dass zügig geplant wurde, meint der KLF-Geschäftsführer, denn "alles was das Projekt verzögert, macht es teurer".

Kurz nach dem Beschluss der Landesregierung meldeten sich die Landtagsabgeordneten Norbert Beck (CDU) und Thomas Hentschel (Grüne) mit einer Pressemitteilung und begrüßten es, dass durch die Aufnahme des Teilneubaus des Krankenhauses die medizinische Versorgung im Kreis Freudenstadt nachhaltig gestärkt werde. "Das ist ein starkes Signal an die Patienten, aber auch an die Mitarbeiter am Standort Freudenstadt", so Beck. Für Krankenhausinvestitionen stellt das Land 2019 rund 251 Millionen Euro zur Verfügung.

Landrat Klaus Michael Rückert dankte in einer Stellungnahme der Landesregierung für die Förderzusage: "Mit diesem Kabinettsbeschluss sind die Weichen gestellt für einen Baubeginn im Jahr 2019." Das sei ein klares Bekenntnis des Landes zur qualitativ hochwertigen Krankenhausversorgung, auch im ländlichen Raum, und ein wichtiger Beitrag für die Verbesserung der Infrastruktur und damit des Lebensumfelds der Menschen im Landkreis Freudenstadt. Jetzt könnten die weiteren Schritte zur Umsetzung der Baumaßnahme eingeleitet und der noch erforderliche endgültige Baubeschluss des Kreistags vorbereiten werden, so Rückert.

Auch die Generalsanierung und der erste Bauabschnitt der Erweiterung des Krankenhauses in Nagold ist im Programm enthalten. Dafür werden die Kosten auf 44 Millionen Euro geschätzt.