Vertreter von Jugendmusikschulen aus der Region bei ihrem Besuch in Berlin. Foto: Bundespresseamt Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Vertreter von Jugendmusikschulen aus der Region diskutieren mit Saskia Esken in Berlin

Die derzeitige Situation der Jugendmusikschulen in der Region war ein Schwerpunktthema eines Besuchs von Vertretern der Musikschulen bei der SPD-Bundestagsabgeordneten Saskia Esken in Berlin.

Region/Berlin. Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Saskia Esken fuhren Vertreter öffentlicher sowie privater Musikschulen aus den Kreisen Calw, Freudenstadt und Böblingen zu einer viertägigen Bildungsreise nach Berlin. Esken würdigte mit dieser Reise die Arbeit der Akteure in der musikalischen und kulturellen Bildung, heißt es in einer Pressemitteilung der Abgeordneten.

Die 50-köpfige Gruppe quer durch alle Altersschichten erlebte ein an politischen Gesichtspunkten orientiertes Besucherprogramm. Organisiert und finanziert über das Bundespresseamt fanden bereits am ersten Tag Vorträge über die politischen Organe und ihre Zuständigkeiten, ein Besuch des Deutschen Bundestags und als Höhepunkt eine einstündige Diskussion mit der Abgeordneten selbst statt. Esken als Abgeordnete aus dem Wahlkreis Calw/Freudenstadt nahm sich trotz ihres vollen Terminkalenders Zeit, Fragen und Anregungen mit der Gruppe zu diskutieren.

Aus der Gruppe kam der Wunsch nach klaren Aussagen aus der Bundespolitik für die Kreativfächer, die insbesondere an Musikschulen angeboten werden. Die Gruppe diskutierte aus verschiedenen Perspektiven die bestehende Situation der freien und öffentlich getragenen Musikschulen im Nordschwarzwald, die aktuell von finanziellen Schwierigkeiten, Umstrukturierungen bis hin zu Schließungen von Musikschulen geprägt ist. Dass der Bund die Musikschulen mit ihren Problemen nicht allein lässt, wurde anhand des Programms "Kultur macht stark" dargestellt.

Mit diesem Programm fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung außerschulische Angebote der kulturellen Jugendbildung. In Bündnissen setzen lokale Akteure Projekte für Kinder und Jugendliche um, die einen eingeschränkten Zugang zu Bildung haben.

In der aktuellen Förderperiode stellt das Ministerium dabei insgesamt 250 Millionen Euro bis 2022 zur Verfügung. Als einziges musikalisches Projekt in der Region erhält die Jugendmusikschule Baiersbronn eine Förderung für "Mein Baiersbronn-Cajon". Esken sagte zu, den Stand der Angelegenheit bei ihren Kollegen im Kulturausschuss einzubringen. "Klar ist Bildung die Sache der Länder und Kommunen, ich will aber gerne klären, ob die Musikschulen im ländlichen Raum nicht über andere Wege eine weitere Förderung bekommen können", so die Abgeordnete.

Gezielte Förderung der Teilhabe

Dazu komme vom Bund die gezielte Förderung der Teilhabe benachteiligter Kinder und Jugendlicher durch das Bildungs- und Teilhabepaket, die allerdings von den Eltern beim Sozialamt beantragt werden müsse und dadurch seltener in Anspruch genommen werde, als dies möglich wäre. "Alle Eltern, die Leistungen aus dem SGB II erhalten, Wohngeld oder Kinderzuschlag, können diese Förderung in Anspruch nehmen", informierte Esken und bat die Vertreter der Musikschulen, dies auch an die Eltern weiterzugeben. Der zweite Tag der Reise war mit Informationsgesprächen im Bundesbildungsministerium sowie im Bundespresseamt ausgefüllt. Weitere touristische Programmpunkte waren eine Schiffsfahrt auf der Spree, Führungen durch die Gedenkstätte Berliner Mauer sowie durch das Museum für Film und Fernsehen.

Nach vier Tagen ging ein informatives Programm zu Ende. "Es wurden sehr anregende Gespräche geführt mit dem Ziel, die Akteure im Raum Nordschwarzwald zu vernetzen", erklärte eine Teilnehmerin.