Langweilig wurde es den Kindern im Waldheim nicht. Jeden tag standen verschiedene Aktionen auf dem Programm. Foto: Günther

Ferienwoche des CVJM erfreut sich großer Beliebtheit. Viel Zeit für gemeinsame Aktionen.

Freudenstadt - "Bei uns im Waldheim ist eigentlich jeder Tag spitze!" So beschrieb ein Kind die 19. Ferienwoche, die vom CVJM Freudenstadt auf dem Plätzle unterhalb des Kreiskrankenhauses veranstaltet wurde.

Mit der Waldheimwoche beginnen seit vielen Jahren für viele Freudenstädter Schüler die Sommerferien; in diesem Jahr nahmen 106 Kinder von der ersten bis zur siebten Klasse am Waldheim teil. Dass die Kinder gerne in dieses Ferienlager kommen zeigte sich eindrucksvoll am Besuchernachmittag, zu dem viele Eltern, Großeltern und Gäste gekommen waren. Ein farbenprächtiges Bild boten dabei die in hellgrünen T-Shirts gekleideten Waldheimkinder, während die Helfer mit dunkelgrünen T-Shirts ausgestattet waren. Der Waldheim-Ferientag begann um 9 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück. Bereits zwei Stunden früher waren jedoch die ersten Helfer vor Ort, ein Ehrenamtlicher brachte gleich die vielen frischen Brötchen mit; gemeinsam trafen die Helfer die letzten Vorbereitungen und Absprachen. Das Leitungsteam, das aus Jugendreferentin Esther Pröger, Hannah Ströbel und Luca Mutschler bestand, koordinierte dabei die elf Waldheimgruppen und die vielen verschiedenen Aktivitäten des jeweiligen Tages.

Jedes Jahr gibt es ein anderes Motto

Jedes Jahr steht das Waldheim unter einem anderen Motto. Heuer wurde eine "Reise um die Welt" unternommen. Hierzu hatten die 53 großen und kleinen ehrenamtlichen Helfer im Alter zwischen 13 und 28 Jahren eine Fülle interessanter Angebote und Spielstationen aufgebaut, um gemeinsam England, China, Indien, Südafrika und die USA zu "bereisen".

Wie Esther Pröger berichtet, wurde dabei als roter Faden dieser Weltreise jeweils ein bekannter Missionar des betreffenden Landes vorgestellt, "ein Mensch, der dort im Auftrag Gottes unterwegs war". So erfuhren die Kindern im gemeinsamen Anspiel unter anderem vieles über das Leben und Wirken Martin-Luther-Kings in den USA. Anschließend wurde das Gehörte in den einzelnen Gruppen mit Spielen, Geschichten und Liedern vertieft.

Überhaupt ist im Waldheim stets viel Zeit und Raum für gemeinsame Erlebnisse eingeplant, die sowohl in den elf großen Gruppenzelten als auch im gesamten Gelände und am gemeinsamen Aktionstag in ganz Freudenstadt stattfanden. Überall wurde dabei eifrig gebastelt, gebaut, gesungen und getanzt. Beliebt bei allen Waldheimkindern sind stets die gemeinsamen Mahlzeiten, zu denen die Gruppen von der Waldheim-Musikband einzeln abgeholt werden. Wie Christine Braun, Initiatorin des Waldheims und Leiterin der Küchenbrigade, schmunzelnd sagt, machten die vielen Aktivitäten die Kinder unglaublich hungrig. Das Essen wurde in diesem Jahr erstmals von der Erlacher Höhe geliefert. Über die gemeinsamen Mahlzeiten kann Braun manche heitere Episode erzählen.

Teilweise wurden die elterlichen Essensvorgaben von den Sprösslingen individuell ausgelegt. So wurden zunächst brav die eigens vorgehaltenen vegetarischen, laktose- oder fructoesfreien Mahlzeiten aufgessen, hinter dem Rücken der Helfer wurde dann aber beim Tischnachbarn munter mitgenascht. Beliebt waren beim gemeinsamen Abendessen auch die belegten Vesperbrote.

Mit welcher Freude und Begeisterung die Waldheim-Angebote wahrgenommen werden zeigte sich bei einem Rundgang. Strahlend begrüßte da ein kleiner Knirps die interessierten Gäste vor seinem Gruppenzelt: "Schauen sie sich mal an, was wir da gebaut haben". Andere Jugendliche verteilten freundlich ihre selbst gebackenen Waffeln oder eine Foto-CD.

Sichtlich zufrieden waren aber auch die vielen Gäste, die sich auf dem Plätzle eingefunden hatten. Allen voran Oberbürgermeister Julian Oswald, der – auch als Vater eines ehemaligen Waldheim-Kinds – bekundete, dass das Freudenstädter Waldheim "etwas ganz Besonderes ist". Stellvertretend für alle Eltern sprach das Stadtoberhaupt "dem engagierten Team großen Dank und Anerkennung" aus. Die gemeinsame Abschlussrevue, bei der sich jede Gruppe präsentierte, bewies noch einmal die Bandbreite der Aktivitäten, die von Gesangsdarbietungen bis zu kleinen Tänzen reichte. Zufrieden und erleichtert über den reibungslosen Ablauf zeigte sich auch Esther Pröger. Denn im Gegensatz zum vergangenen Jahr – damals hatten Anwohner die Polizei alarmiert, weil sie sich vom Rauch des Lagerfeuers und von den spielenden Kindern gestört gefühlt hatten – verlief das Waldheim in diesem Jahr störungsfrei und friedlich.

Am Sonntag wurde die erfolgreiche Waldheimwoche mit einem gemeinsamen Gottesdienst beendet. Jedoch nicht ganz für alle, denn für die Helfer standen danach noch Aufräum- und Putzarbeiten an.