Die 20-jährige Gizem Erkekoglu hofft, einen Stammzellenspender zu finden. Foto: Privat

Nur Stammzellenspende kann 20-jähriger Studentin helfen. Typisierungsaktion am Samstag.  

Freudenstadt - Die 20-jährige in der Türkei lebende Gizem Erkekoglu ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. Freunde und Familienangehörige, die in Freudenstadt wohnen, wollen der jungen Frau mit einer Typisierungsaktion helfen ,denn nur so kann sie noch geheilt werden.

Bereits zum zweiten Mal ist die heimtückische Krankheit bei Gizem Erkekoglu aufgetreten. Tapfer hatte die lebensfrohe Studentin mit Unterstützung einer Chemotherapie dagegen angekämpft, der Erfolg blieb allerdings aus. Nun kann nur noch mit Hilfe einer groß angelegten Typisierungsaktion nach einem geeigneten Stammzellenspender gesucht werden. Es kommt recht selten vor, dass Menschen irgendwo auf der Welt mit nahezu identischen Gewebemerkmalen ausgestattet sind.

Die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) hilft bei der Suche und speichert in einer international zugänglichen Akte, aber nach strengen Regeln vor dem Zugriff nicht autorisierter Nutzer geschützt, alle für diese Typisierung notwendigen Merkmale. Mit der Typisierungsaktion kann nicht nur Gizem geholfen werden, auch andere Menschen, die sonst eventuell dem Tod geweiht sind, können profitieren. Viele Kranke sind mittlerweile völlig geheilt. Doch obwohl sich immer mehr Menschen typisieren lassen, sind noch sind viel zu wenig Daten vorhanden.

Die Aktion zur Typisierung, bei der eine geringe Menge Blut abgezapft wird, findet am Samstag, 23. Juni, von 10 bis 15 Uhr im Alevitischen Kulturzentrum in der Stuttgarter Straße 74 in Freudenstadt statt. Nicht nur türkische Einwohner Freudenstadts haben sich schon gemeldet, auch die Hilfsbereitschaft anderer Mitbürger ist groß.

Teilnehmen können alle Menschen zwischen 18 und 55 Jahren, die bei guter Gesundheit sind. Aber auch durch Geldspenden kann geholfen werden, denn eine Typisierung kostet die DKMS 50 Euro. Ein Spendenkonto wurde bei der Kreissparkasse Tübingen eingerichtet, auch im Alevitischen Kulturzentrum steht eine Spendendose.

Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald hat die Schirmherrschaft über die Typisierungsaktion übernommen und will sich auch selbst daran beteiligen. Er hofft, dass sich möglichst viele Menschen aus Freudenstadt und Umgebung registrieren lassen.