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Evangelische Gesamtkirchengemeinde baut hinter dem Ringhof ein "Haus der Kirche". 2,6 Millionen Euro.

Freudenstadt - Die evangelische Gesamtkirchengemeinde baut hinter dem Ringhof ein "Haus der Kirche". Es wird wohl 2,6 Millionen Euro kosten.

Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der Gesamtkirchengemeinde und des Kirchenbezirks Freudenstadt. Auch die Landeskirche ist daran beteiligt, sagte Dekan Werner Trick (links auf dem Bild) beim Pressegespräch. Die ersten Pläne für einen Neubau gab es bereits Mitte der 90er-Jahre, der wurde allerdings immer wieder verschoben. Der Baubeginn soll im Jahr 2017 sein.

Pfarramt bleibt bei Martinskirche

In dem Haus sollen verschiedene Dienststellen der am Bau beteiligten Einrichtungen untergebracht werden, die derzeit noch in der Stadt verteilt in verschiedenen Büros untergebracht sind. Das Pfarramt Martinskirche und ein Büro in unmittelbarer Nähe zur Stadtkirche sollen aber dort verbleiben, betonte Trick.

Gebaut werden soll das Gebäude an der Julius-Kerner-Straße nah am Ringhof. Erste Vorbereitungen für den Bau wurden bereits getroffen. Das Haus hat eine Nutzfläche von 1000 Quadratmetern, davon 500 Quadratmeter für Büroflächen, sagte Kirchenpfleger und Verwaltungsstellenleiter Markus Rebhuhn (auf dem Bild rechts). Das Haus soll vier Stockwerke haben, inklusive Dachgeschoss und – wegen der Hanglage – halbem Untergeschoss. Außerdem soll es ein Sitzungszimmer mit kleiner Küche geben, für größere Sitzungen sollen Räume im Ringhof genutzt werden, so Rebhuhn weiter. Wie das Haus geheizt werden soll, steht noch nicht fest. Es sei angedacht, die Wärmeversorgung des "Hauses der Kirche" und des Ringhofs gemeinsam in Angriff zu nehmen, da dort eine Heizungserneuerung ansteht. Möglich sei auch ein gemeinsames Blockheizkraftwerk, sagte Rebhuhn.

Zwölf verschiedene Dienststellen in sechs Gebäuden in der Stadt verteilt gibt es. Einige davon sollen in dem Haus untergebracht werden. Insgesamt belaufen sich die Mietkosten für die verschiedenen Büros auf etwa 56 000 Euro im Jahr. Außerdem seien die Einrichtungen oft nicht behindertengerecht. Darauf wolle man aber bei dem Neubau Wert legen. So soll es etwa einen Fahrstuhl geben, sagte Trick.

Darüber hinaus soll in dem gemeinsam genutzten Haus ein effizienteres Arbeiten möglich sein. Es sei aber kein reines Verwaltungshaus, den auch Beratungen werden dort stattfinden. Dafür ist ein Zugang geplant, der für Anonymität sorgt, sagte Rebhuhn.

Eine Million Euro aus dem Ausgleichstock

2,6 Millionen Euro wird der Bau des "Hauses der Kirche" wohl kosten. 35 Prozent, also gut eine Million Euro, kommen aus dem Ausgleichstock der Landeskirche. Die Eigenmittel der Kirchengemeinde stammen aus Grundstückserlösen früherer Jahre. "Die dürfen nur für solche Projekte verwendet werden", betonte Trick.

Die laufende Arbeit der Kirche werde durch die Baukosten nicht beeinträchtigt, versicherte Trick mit Nachdruck. Der Kirchenbezirk und der evangelische Oberkirchenrat werden für ihre Einrichtungen in dem "Haus der Kirche" Miete zahlen, womit der Schuldendienst und die langfristige Unterhaltung des Gebäudes gesichert sei. Falls sich eine Einrichtung aus dem Haus verabschieden sollte, könne sich dort auch eine andere Einrichtung, die zur Kirchengemeinde passt, einmieten, sagte Trick.

In dem Haus sollen die diakonische Bezirksstelle mit allen Diensten und Beratungsstellen, das Dienstleistungszentrum der Verwaltungsstelle, die Kirchpflege, die Kirchenbezirksverwaltung und die Kindergartenfachberatung sowie das Schuldekanat und Büros von Mitarbeitervertretungen, Bezirkskantor, Erwachsenenbildung und der Pfarrstelle für Tourismus- und Gastronomie-Seelsorge untergebracht sein. Weitere Einrichtungen sollen folgen. Welche das sein werden, steht aber noch nicht fest.