Afrika war am Wochenende wieder zu Gast auf dem Freudenstädter Marktplatz. Zahlreiche Marktstände und ein abwechslungsreiches Musikprogramm lockten tausende Besucher an. Bei strahlendem Sonnenschein herrschte vor allem am Sonntag Hochbetrieb. Foto: Hopp

Afrika-Fest lockt Besucherscharen an. Namibisches Königspaar trägt sich ins goldene Buch ein.

Von Petra Haubold Freudenstadt. Beim Afrika-Fest in Freudenstadt stand die Lebensart der Afrikaner im Mittelpunkt. Tausende Besucher ließen sich vom afrikanischen Markt und der Faszination des schwarzen Kontinents am Wochenende verzaubern.Was am Donnerstagabend im Kinder- und Jugendzentrum mit der Veranstaltung "Globalisierung – schöne neue Welt" und der Vorstellung des Projekts "Fair Trade-Stadt Freudenstadt" startete, begeisterte das ganze Wochenende die Freunde des interkulturellen Austauschs. Das elfte Afrika- Fest war ein Mix aus Musik, afrikanischem Basar und kulinarischem Angebot. Auf dem oberen Marktplatz lockten etwa 60 Marktstände mit kulinarischen Genüssen und kunsthandwerklichen Produkten aus verschiedenen afrikanischen Ländern. Die Düfte von Weihrauch, Cous-Cous und Curry, die bisweilen in der Luft lagen oder die farbenprächtigen Stände zogen die Besucher in den Bann. Dazu ließen sie sich gerne von der exotischen und mitreißenden Musik der afrikanischen Interpreten betören.

Bestens zufrieden mit der Resonanz waren die Marktbeschicker, wie etwa Betty Wirth, die seit über 20 Jahren in Freudenstadt lebt und jedes Jahr ihren afrikanischen Schmuck verkauft. "Das Wetter spielt mit und die Besucher fühlen sich wohl", erklärte die gebürtige Kenianerin.

Neben vielen kommerziellen Anbietern gab es auch Stände mit caritativem Charakter, wie zum Beispiel der Kulturinitiative Freudenstadt, an dem Hans-Peter Maier die Besucher über den Zweck des Vereins informierte. Am Stand des Weltladens informierte der Freudenstädter Kamerunkreis über seine Projekte. Der Förderkreises Kenia war an der Stadtkirche vertreten.

Fast unüberschaubar erschien die Zahl der musikalischen Angebote auf der Marktplatzbühne. Hip Hop hatte der Poet Abass A Noor im Gepäck, die tansanische Band Ngoma Afrika Band aus Oldenburg begeisterte mit Afro Beat, und westafrikanische Trommelmusik hatten sich die Musiker von Lanaya auf die Fahnen geschrieben. Die Gruppe Kauwela mit dem Freudenstädter Musiker Victor Mwamba begeisterte am Abend das Publikum. Exotische Afro-Rhythmen legte Dj Don Jorge aus Tübingen im Bahnhofscafé auf. Diavorträge über Reisen durch Senegal mit Beatrice Soupez und ein Jubiläumsgottesdienst in der Stadtkirche anlässlich der zehnjährigen Partnerschaft mit dem Kirchenbezirk Meta in Kamerun rundeten das Programm ab.

Erstmals war ein amtierender König aus Namibia mit seiner Gattin zu Gast in Freudenstadt. Das Königspaar Lisa Nadjala und Omukwa Cuudhi Tatekulu Josia Ya Shikongo Tsha Taapopi trug sich am Samstag bei einem kleinen Empfang im Rathaus in das goldene Buch der Stadt ein. Bürgermeister Gerhard Link begrüßte die Besucher und stellte Freudenstadt vor, worauf die namibischen Gäste über die Situation in ihrem Land berichteten.

In der heutigen globalisierten Welt sei der Austausch von Kulturen und die Verständigung miteinander enorm wichtig. Stolz sei man daher, dass sich die Kulturinitiative diesem bedeutenden Thema angenommen habe, erklärte Link. Beeindruckt zeigten sich die Afrikaner von der Landschaft im Schwarzwald.