Frank Popp hebt in Musbach zu seinem Bundesligaflug ab. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

SegelfliegenTagesplatz unter den Top Ten / Abschirmung bremst Popp und Lehrke aus

Von Lothar Schwark

Nach einer wetterbedingten Nullrunde (10) lief es für die Aufwindstürmer der Fliegergruppe Freudenstadt in Rundenwertung elf mit Tagesplatz zehn und 276,71 Speed überwiegend rund. Bereits gegen 10 Uhr war die Thermik rund um Musbach voll entwickelt.

So hatten Frank Popp und Timo Lehrke Flüge bis 820 Kilometer geplant und hoben gegen 10.15 Uhr ab. Beim Flug in Nordrichtung bremste anfangs der Kraichgau, der von den Segelfliegern bei vielen Wetterlagen aufgrund seiner Bodenbeschaffenheit als Kriechgau genannt wird. "Bei Sinsheim war ich richtig tief und Markus Schweizer von den Winzelner Bundesligaflieger hat mir den rettenden Aufwind markiert", resümiert Popp seinen Flug.

Lehrke musste sich ebenfalls aus dem Tiefparterre ausgraben, um seinen Weg zur Wende Suhl im Thüringer Wald anzugehen. "Ich entschied mich statt Altfeld, das Lager Hammelburg als erste Wende zu nehmen", berichtet Popp. Östlich an Nürnberg vorbei, flog er Cham nahe der Tschechischen Grenze an. "Von dort lief es bis Regensburg unter einer Wolkenstraße richtig gut", so Popp. Lehrke war aber, bedingt durch die andere Wende etwa 30 Kilometer dahinter, ebenso im Zeitplan.

Dann war im Funk zu hören, dass eine Wolkenabschirmung über die Ostalb zieht. "Wir hofften aber, dass diese sich auflöst, 250 Kilometer von zu Hause entfernt, nicht unbedingt aufbauend", schildert Popp seine Gefühlslage. Doch die Abschirmung zog herein und würgte die Thermik schlagartig ab. So wurden viele Langstreckenträume auf der Alb mit Landungen auf dortigen Flugplätzen beendet. Popp entschloss sich zur Sicherheitslandung in Gerstetten, Lehrke landete 20 Kilometer entfernt, ebenso auf einem Flugplatz.

Mit dem Ultraleichtflugzeug holte Axel Reich beide gestrandeten Piloten ab. Kurz vor Sonnenuntergang schwebte Popp wieder in Musbach ein. Insgesamt schaffte er mit seiner DG 800S/18m einen Ligaschnitt von 93,13 Punkte/105,7 km/h und gesamt 671 Kilometer. Lehrke war auf Discus 2 unterwegs und lieferte 92,34 /97,88 ab. Martin Haug (DG 400) hob in Worms ab und wendete in Winzeln. Er erflog 91,24/97,4 bei gesamt 374,7 km. Rainer Haist (Kestrel 17) wendete in der Rhön. Ihn beförderte die Abschirmung nach 438 Kilometer in Mühlacker auf den Boden (Ligaschnitt 86,71/93,21). Tilman Fuchs mit Co Johannes Tisch (Duo Discus XL) waren über Schwarzwald und Alb 303 Kilometer unterwegs (Ligaschnitt 76,84/83,18).

Insgesamt war es ein erfolgreiches Wochenende für die Musbacher Piloten, die nun wieder ins Mittelfeld vorstoßen wollen. Seine Topform belegte erneut Matthias Sturm vom Nachbarverein LSV Schwarzwald, der von Winzeln- Schramberg einen 1042 km Flug schaffte. "Wie er die Abschirmung noch bezwang, bleibt mir ein Rätsel", so Popp über diesen fliegerischen Husarenstreich. Rundenwertung 2. Segelflug – Bundesliga: 1. LSV Gifhorn (NI) 301,13 Speed. 2. HVL Boberg (HH) 292,71. 3. SFC Ulm (BW) 287,77. 10. FG Freudenstadt (BW) 276,71. Tabellenstand 2. Segelflug-Bundesliga nach Runde 11: 1. FLG Dettingen/Teck 120 Punkte. 2. FSV Laichingen (BW) 113. 3. LSV Homberg/Ohm (HE) 108. 20. FG Freudenstadt (BW) 67.