Eine Reihe von Feuerwehrleuten und Zivilisten wurden durch Kreisverbandsvorsitzenden der Feuerwehren im Landkreis Freudenstadt, Maik Zinser, geehrt. Foto: Stadler

Zahl der Einsatzkräfte im Landkreis steigt auf 2067. Jugendabteilungen verzeichnen Zulauf.

Kreis Freudenstadt - Die Feuerwehren im Landkreis Freudenstadt sind gut aufgestellt. Dieses Fazit zog der Kreisfeuerwehrverband in seiner Versammlung in Seewald-Göttelfingen. Ferner gab es Ehrungen für Personen, die sich ums Feuerwehrwesen verdient gemacht haben – ob in Dienstkleidung oder Zivil.

Zum Auftakt der Doppelveranstaltung – Dienstversammlung der Feuerwehr-Kommandanten und Versammlung des Kreisfeuerwehrverbands Freudenstadt – im Bürgerhaus in Seewald-Göttelfingen trug der Spielmannszug aus Horb-Talheim unter der Stabführung von Michaela Hönle einige Stücke vor. Kreisbrandmeister Frank Jahraus dankte allen Feuerwehrleuten, den Vertretern von Politik und Polizei sowie aus Kirchen und Wirtschaft.

Wetterkapriolen und mehr als 1300 teils belastende Einsätze

Der Landtagsabgeordnete Norbert Beck sagte, ihm liegen die Feuerwehren ganz besonders am Herzen. "Sie gehören neben zahlreichen anderen Organisationen zu den Garanten unserer Sicherheit im Land und „setzen dabei ganz bewusst auf Nachwuchsförderung." Landrat Klaus Michael Rückert betonte die Verbundenheit und Solidarität der Politik mit der Feuerwehr als älteste und wichtigste Bürgerinitiative, die im Kreis Freudenstadt einen hervorragenden Ausbildungsstand aufweise und sehr gute Ergebnisse bei den Einsätzen vorzuweisen habe.

Für Landesbranddirektor Volker Velten standen die Themen Digitalisierung, Leitstellenprojekte, Ausbildung und Feuerwehrschule Bruchsal sowie der Nachwuchs im Vordergrund. Er thematisierte ebenso die Angriffe, die nicht nur auf die Polizei, sondern auch auf die Feuerwehren einprasseln.

Zum letzten Mal vor seinem Ausscheiden grüßte der leitende Polizeipräsident von Tübingen, Ralf Thimm, die Gäste im voll besetzten Saal. Auch der Vizepräsident des Deutschen Roten Kreuzes, Johannes Braun, dankte für die gute Zusammenarbeit. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Franz Wittich und Jürgen Brendle nahm der Präsident des Kreisfeuerwehrverbands, Maik Zinser, Ehrungen vor (Info). Die höchste Auszeichnung wurde dabei dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Freudenstadt, Uwe Braun, zuteil. Er unterstütze die Feuerwehr seit fünf Jahren, und das nicht nur finanziell.

Zinser thematisierte im weiteren Verlauf seines Berichts den Unfallschutz für Feuerwehrleute und die tatkräftige Unterstützung der Wehren durch verständnisvolle Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiter für Einsätze freistellen. Sein Dank galt auch den beiden stellvertretenden Kreisbrandmeistern Markus Megerle aus Horb und Florian Möhrle aus Freudenstadt, deren Wiederwahl auf der Agenda des Kreistags steht.

Uwe Gutenkunst wies in seiner Funktion als Sportbeauftragter auf den zweiten Aktionstag "Feuerwehr in Bewegung" am Samstag, 28. September, in Horb hin und appellierte zur Teilnahme an Wanderungen, Radausfahrten und Kanufahrten, aber auch über die Gelegenheit, innerhalb eines Tags das Deutsche Sportabzeichen abzulegen.

Hubert Rasch berichtete als Kreisstabführer Spielmannszug darüber, dass in Empfingen Ende vorigen Jahres ein neuer Feuerwehrmusikzug mit zwölf Mitgliedern unter der Leitung von Peter Schmid gegründet worden ist. Die Kreisjugendfeuerwehr Freudenstadt, so der Kreisjugendwart Dirk Raible, habe aktuell 605 Jugendliche in 16 Jugendfeuerwehren, darunter 102 Mädchen. Das Durchschnittsalter betrage 12,82 Jahren. Mit 113 Neueintritten bei 52 Austritten und 32 Übernahmen in die aktiven Wehren stieg diese Zahl um insgesamt 17 Jugendfeuerwehrleute an. 240 Jugendbetreuer kümmern sich um sie, so Raible, und zwar "hervorragend und kompetent". Im Gegenzug zählt die Altersfeuerwehr, so der Kreisobmann Hans Dettling, 484 Mitglieder, verteilt auf 16 Gemeindefeuerwehren. Mit der Neugründung der Altersfeuerwehr in Glatten habe nun jede Gemeinde im Landkreis eine Abteilung mit Alterskameraden.

Die Abstimmungen über den Rechenschaftsbericht 2018 sowie den Wirtschaftsplan 2019 und die sich anschließende Entlastung erfolgte mit insgesamt 69 stimmberechtigten Delegierten jeweils einmütig. Vor den Vorträgen der Fachberater "Einsturz", Richard Kilgus und Friedrich Wein, kam seitens der Gründler-Stiftung Christoph Gründler zu Wort.

Ebenso stand der Jahresbericht von Kreisbrandmeister Frank Jahraus auf der Tagesordnung. Rückblickend ging er auf Klimaveränderung und den heißen Sommer in 2018 ein, der auch für die Feuerwehren Veränderungen spürbar mache. Die Wehren im Landkreis seien gut aufgestellt. Genügend Ehrenamtliche üben ihren Dienst zur Sicherheit der Gesellschaft aus. 2067 Feuerwehrangehörige, so Jahraus, zählte der Kreis Freudenstadt am Jahresende 2018, darunter 87 Frauen. Das Plus betrage 21.

Im vorigen Jahr wurden mehr als 1300 teils schwere und belastende Einsätze gezählt, so der Kreisbrandmeister. Der Notfallseelsorger, Pfarrer Timo Stahl, stehe hierbei als psychosoziale Fachkraft unterstützend zur Seite.

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Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber wurden geehrt: Martin Dettling (Feuerwehr Horb), Karl Heinzelmann (Rötenbach), Martin Kopp (Loßburg), Peter Kreidler, (Horb), Bernd Schmid (Horb).

Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze wurden geehrt: Daniel Feinler (Eutingen-Göttelfingen), Thomas Renz (Weitingen).

Mit der Ehrendmedaille des Kreisfeuerwehrverbands wurden ausgezeichnet: Wilhelm Becht (Altheim), Uwe Grüner (Nordstetten und Isenburg), Joachim Kraut (24-Höfe), Peter Kreidler (Grünmettstetten).

Die Ehrenmedaille in Silber des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg wurde an folgende Zivilpersonen verliehen: Bürgermeister Dieter Bischoff (Pfalzgrafenweiler), Bürgermeister Reinhold Möhrle (Wörnersberg), Bürgermeister Gerhard Müller (Seewald) und Landrat Klaus Michael Rückert.

Die höchste Ehrung für Zivilpersonen, die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille , wurde Sparkassendirektor Uwe Braun verliehen.