Hohe Mieten und Internethandel drücken Stimmung / Gedankenaustausch mit Bürgeraktion
Freudenstadt. Ein Citymanager ist dringender denn je. Das meinen Vertreter des Freudenstädter Einzelhandels. Sie trafen sich mit der Bürgeraktion zum Gedankenaustausch.
"Die Bürgeraktion (BA) ist die Gruppierung in Freudenstadt, die sich von jeher stark für den Einzelhandel gemacht hat und stets aktiv auf uns zukommt", bedankte sich Einzelhändler Michael Hör für die Einladung zur Monatsversammlung. Michael Hör, Gudrun Krüper und das Ehepaar Türk waren gekommen, um über die Situation des inhabergeführten Einzelhandels zu informieren. Diese sieht nicht rosig aus. Extrem hohe Mieten, starke Konkurrenz aus dem Internet und Versandhandel machen den Einzelhändlern das Leben schwer.
"Wir möchten nicht klagen, sondern mithelfen, das zu ändern", sagte Buchhändlerin Gudrun Krüper. "Aber den Menschen auch deutlich machen, was passiert, wenn wir nicht gegensteuern." Wie sähe wohl ein Freudenstadt mit weiteren Leerständen aus? Würden dann noch Gäste kommen? Ist das Herz des Schwarzwalds dann noch lebenswert? Wird die Arbeitslosigkeit größer? Und beginnt dann die Flucht in größere Städte? Herbert Türk, der den Beitritt der Stadt zum HGV als sehr kritisch ansieht, wünscht sich ein Miteinander auf Augenhöhe. Ein seiner Ansicht nach von der Stadt unabhängiger Citymanger, der Handel, Gastronomie und Tourismus unter einen Hut bringt, sei dringend notwendig. Es sei wichtig, Aktionen in der Stadt gemeinsam zu schultern. Nicht nebeneinander oder gar voneinander weg zu agieren.
Dieser Citymanager, so die drei engagierten Geschäftsleute, müsse gemeinsam von Handel, Gastronomie und der Stadt finanziert werden. Wichtig sei es, sich endlich an einem gemeinsamen Tisch zu setzten. In diesem Zusammenhang, so Gemeinderätin Elisabeth Gebele, sei es sinnvoll, den ihrer Meinung nach eingeschlafenen Arbeitskreis "Lebendige Innenstadt" mit neuem Leben zu füllen. Gebele kann sich auch einen solchen runden Tisch vorstellen. Die BA-Stadträte wollen diesbezüglich einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat stellen.
Gudrun Krüper machte auch auf ein informatives Gutachten der IHK aufmerksam, das genau diese Problematik in Freudenstadt beleuchtet und dringend dem Gemeinderat, aber auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollte. Auch das werden die Stadträte in der nächsten Sitzung des Gemeinderats anregen.