Die Jagdhornbläser der Jägervereinigung Kreis Freudenstadt gaben ein Konzert im Kurhaus. Fotos: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Jagd: Beim Konzert wird Geschichte und Bedeutung von einzelnen Signalen der Bläser erläutert

In die Geheimnisse der Jagdsignale wurden die Gäste bei einem Konzert der Jagdhornbläsergruppe der Jägervereinigung Kreis Freudenstadt im Freudenstädter Kurgarten eingeweiht.

Freudenstadt. Susanne Meyer-Böhringer, laut eigenem Bekunden von Kindesbeinen an der Jagd verbunden, gelang es, die Besucher charmant und fachkundig auf eine Reise durch die Geschichte des Jagdhornblasens mitzunehmen.

Was die Rolle der Jagdhörner anbelangt, stellte Meyer-Böhringer klar: "Der Klang von Hörnern gehört genauso zur Jagd wie der Büchsenknall und der Hundelaut." Während allerdings die ersten Jagdsignale mittels eines am spitzen Ende abgeschnittenen Tierhorns mit unterschiedlich langen, aber gleich hohen Tönen von Jäger zu Jäger übertragen wurden, werden heute dazu spezielle Jagdhörner eingesetzt. Wobei, wie Meyer-Böhringer augenzwinkernd zugab, Jagdleitsignale, die zur Verständigung zwischen Jagdleiter, Treiber und Schützen dienen, eigentlich so gut wie nicht mehr verwendet werden. Wolle man sich während der Jagd verständigen, greife man auch im Wald inzwischen zum Handy.

Stilechter Auftritt in Trachten

Jagdsignale werden lediglich nach der Jagd geblasen, dann wird weiterhin allem Wild, das bei der Jagd erlegt wurde, durch das Jagdhornblasen die letzte Ehre erwiesen. Wie Meyer-Böhringer in der Fachsprache ausführte, wird dabei "die Strecke verblasen". Da für jede erlegte Wildart ein eigenes Todsignal geblasen wird, spielten die Jagdhornbläser hintereinander die Signale "Hirsch tot", "Sau tot", "Reh tot", "Fuchs tot" und "Hase tot" für "die häufigsten Wildarten, die im Landkreis Freudenstadt vorkommen", so Meyer-Böhringer.

Die Jagdhornbläsergruppe bot in Freudenstadt eine eindrückliche musikalische Demonstration ihres Könnens vor zehlreichen Gästen im Freudenstädter Kurgarten. Mit ihren Jagdhörnern – zu sehen waren sowohl Fürst-Pless- Hörner ohne und mit Ventilen als auch Parforcehörner – hatten sich zwölf Aktive der Jagdhornbläsergruppe in der Wandelhalle eingefunden, allesamt stilecht gekleidet in schmucker Tracht.

Mit dem "Alpenjägermarsch" und dem "Freudenstädter Jägermarsch" machten sie den Auftakt zu ihrem kleinen Abendkonzert. Mit einem Potpourri bekannter Jagdlieder begeisterten die Jagdhornbläser ihr Publikum im zweiten Teil des Abends. Dabei wurde deutlich, dass die stetige Probenarbeit unter Dirigent Arno Horn Früchte getragen hat, denn die vorgetragenen Stücke wie "Hubertusgruß", "Das große Halalie", "Abendrot", "Treiberhannes" oder die "Ehren-Fanfare" bestachen durch Wohlklang, Klangreinheit, stimmigen Rhythmus und gute Intonation.

Bei einigen Stücken wie "Auf, auf zum fröhlichen Jagen" oder "Es blies ein Jäger wohl in sein Horn" ließ es sich das Publikum nicht nehmen, mitzusingen. Wer sich der Gruppe anschließen möchte, ist zum Mitspielen eingeladen. Geprobt wird jeden Montag ab 20 Uhr im Güterschuppen der Dornstetter Stadtkapelle.