Schüler bei der digitalen Selbstevaluation. Foto: HSS Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Heinrich-Schickhardt-Schule führt die digitale Selbstevaluation ein

Freudenstadt. Die Noten sind das eine, aber wo stehen die Schüler wirklich? Die Heinrich-Schickhardt-Schule (HSS) in Freudenstadt geht neue Wege.

In der schulischen Ausbildung stehen bisher oftmals die fachlichen Noten im Vordergrund, heißt es in einer Mitteilung der Berufsschule. Die Zeugnisse sollen den Lernerfolg und die Lernentwicklung abbilden. Doch lernten die Schüler in ihrer schulischen Laufbahn meist viel mehr als das, was in Zeugnisnoten ausgedrückt werden könne. Um den Schülern dies zu verdeutlichen, sei in den Tablet-Eingangsklassen der HSS eine digitale Selbstbeurteilung eingeführt worden.

In regelmäßigen Abständen beurteilen die Schüler nun ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen, indem sie einen digitalen Fragebogen für sich ausfüllen und das Ergebnis mit ihren vorigen Ergebnissen vergleichen. Die Selbsteinschätzung sei in vier Bereiche eingeteilt: Arbeitsverhalten, Kommunikationsverhalten, Sozialverhalten und Selbstlernverhalten. Zu den Bereichen seien Beispielfragen zur Kompetenzentwicklung vorformuliert. Die daraus resultierenden Testergebnisse seien vollständig anonym und somit nur für die jeweiligen Schüler auslesbar. Die Ergebnisse könnten jedoch auch auf Wunsch der Schüler als Gesprächsgrundlage für pädagogische Gespräche mit Eltern und/oder Lehrern herangezogen werden. "So können individuelle Probleme rechtzeitig erkannt und Unterstützungsmaßnahmen vereinbart werden", glaubt die Schulleitung. Die Selbstbeurteilung könne helfen, das eigene Verhalten zu dokumentieren, zu erkunden und zu reflektieren. Sie bilde damit eine "ideale Ergänzung" zu den in der Schickhardt-Schule bereits etablierten Lerntagebüchern der zweijährigen Berufsfachschule.

"Eine ideale Ergänzung"

Die Selbsteinschätzung lehre nebenbei, digitale Informationen sinnvoll zu verwerten und aufzubereiten, da die Ergebnisse sowohl in ein Tabellenkalkulations-Programm übertragen als auch in Diagrammen dargestellt werden könnten. Auf diese Weise könne jeder Schüler seine positiven wie negativen Ergebnisse auf einen Blick erkennen und gegensteuern – oder auf seine Lernerfolge stolz sein, auch jenseits von Zeugnisnoten.