Die letzten Handgriffe vor der Präsentation des neuen Buchs (von links): Hans-Jürgen Schnurr, HMV-Vorsitzender Reinhold Beck und Autor Nils Krieger. Foto: HMV Foto: Schwarzwälder Bote

Präsentation: Heimat- und Museumsverein stellt am 28. Juni das Buch über Ludwig Schweizer vor

Im festlichen Rahmen stellt der Heimat- und Museumsverein für Stadt und Kreis Freudenstadt (HMV) in einem öffentlichen Festakt sein neues Projekt vor: das erste Buch über Ludwig Schweizer, den charismatischen Architekten und Wiederaufbauer von Freudenstadt (wir berichten).

Freudenstadt. Das Buch mit dem Titel "Ludwig Schweizer – Architekt zwischen Tradition+Moderne" wird am Freitag, 28. Juni, ab 18 Uhr im Ludwig-Schweizer-Saal des Stadthauses präsentiert. Nach der Begrüßung von Reinhold Beck, Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins, und einem Grußwort von Oberbürgermeister Julian Osswald stellt Nils Krieger (76), Hauptautor des Buchs, das Gemeinschaftswerk vor.

Gefördert von der Stadt Freudenstadt, haben sich neben einem Grußwort des Oberbürgermeisters mehrere Autoren mit ihren Beiträgen am Buch beteiligt, die im Lauf der Präsentation vorgestellt werden. Ein Freudenstädter, Hans Günther Burkhardt, hat das Vorwort geschrieben.

"Es ist ein Buch über die Stadtgeschichte Freudenstadts mit Schwerpunkt Ludwig Schweizer", so charakterisiert Nils Krieger (76) das Buch über Stadtbaumeister Ludwig Schweizer (1910 bis 1989). Krieger ist Regierungsbaumeister im Ruhestand und hat sich schon als Städtebauer in Stuttgart mit Ludwig Schweizer und der nimmer endenden Diskussion über dessen Architektur befasst.

Tradition und Moderne harmonisch verknüpft

Dem in Freudenstadt eher belächelten "Schweizer Käs", das Hochhaus in der Kärtner Straße, kann Krieger viel Positives abgewinnen. Mehr noch: Die Leistung von Baumeister Heinrich Schickhardt, der Freudenstadt vor über 400 Jahren erbaut hat, und die von Ludwig Schweizer, dem Wiedererbauer nach dem Zweiten Weltkrieg, nennt Nils Krieger in einem Atemzug mit den großen Architekten des Bauhauses. Schweizer habe es wie kein Zweiter verstanden, beim Wiederaufbau Freudenstadts Tradition und Moderne harmonisch zu verknüpfen und dabei seine ganz eigene Handschrift zu schreiben. Diese finde sich auch in seinen späteren Gebäuden wieder. Darüber erfährt der Leser viel im Buch. Seine Herausgabe berührt zwei Gedenkdaten: Am 10. Juni jährte sich der Todestags Schweizers zum 30. Mal, ins Jahr 2020 fällt das 75. Jahr der Zerstörung Freudenstadts.

Mit Hans Jürgen Schnurr, Geschäftsführer des Heimat- und Museumsvereins (HMV), der Redaktion und Projektmanagement für das Buch übernommen hat, ist Krieger in die Archive abgetaucht, hat Bücher gewälzt, Gespräche geführt und Zeitzeugen aufgesucht. So entstand ein buntes Kaleidoskop über den Architekten, Mitbürger, Künstler und Lebenskünstler Ludwig Schweizer, dem der Wiederaufbau der Stadt – auch "Wunder von Freudenstadt" genannt – weitgehend zu verdanken ist.

Beiträge von weiteren Autoren runden das Buch ab. Unter anderen schreibt Klaus Schweizer über seinen Vater Ludwig, Ruth Dörschel vom Stadtarchiv über den Nachlass Schweizers und Rudolf Müller, Leiter des Stadtbauamts, stellt Freudenstadt vom Wiederaufbau bis zu den aktuellen Projekten wie Campus und Freibad.  Das Buch "Ludwig Schweizer" gibt es für 25 Euro im Buchhandel sowie bei der Präsentation am 28. Juni und im Heimatmuseum im Stadthaus.

 Am Samstag, 29. Juni, dem Tag der Architektur, bietet Nils Krieger eine kostenlose Architektur-Führung durch Freudenstadt "Auf den Spuren Ludwig Schweizers" an. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr am Kurhaus, Ende gegen 11 Uhr am Rathaus.