Skispringen: Jonathan Siegel bester Springer in Berchtesgaden. Svenja Würth verpasst Podest nur knapp.
Noch treten die Athleten auf Mattenschanzen an, doch neben den seit gestern pünktlich zum kalendarischen Herbstbeginn deutlich gefallenen Temperaturen geben auch die derzeit zahlreichen Wettbewerbe der Skispringer schon einen ersten Vorgeschmack auf die kommende kalte Jahreszeit.
Am letzten Augustwochenende bei noch hochsommerlichen Verhältnissen der erfolgreichste aus der Springergarde des SV Baiersbronn war diesmal Jonathan Siegel mit gleich zwei Siegen beim Deutschlandpokal in Berchtesgaden. Dabei setzte er sich auf der Kälbersteinschanze (HS 98 m, K 90m) jeweils nicht nur in der Jugendklasse 17 durch, sondern hatte am Ende auch die höchste Punktzahl auch der Starter in der Herrenklasse aufzuweisen.
Bemerkenswert auch, dass er als einziger aller Starter bei beiden Wettkämpfen im zweiten Durchgang des ersten Tages mit einem Satz auf 100,5 m die 100 m-Marke übertreffen konnte. Nach 98,5 m im ersten Sprung siegte er mit 255,5 Punkte trotz etwas schwächerer Haltungsnoten um die 16,0 recht deutlich vor dem Degenfelder Axel Mayländer (92/96 m, 250,5). Technisch besser in der Ausführung und nur unwesentlich kürzer waren seine auch von Trainer Christoph Klumpp gelobten Sprünge auf 97,5 und 95 m am zweiten Tag. Mit diesmal 258,0 Punkten gewann er erneut vor Axel Mayländer (247,5). In der Gesamtwertung des Deutschlandpokals 2015/16 bedeutet das die derzeitige Führung mit der Idealpunktzahl 100.
In der gleichen Klasse in Berchtesgaden am Start war mit Marc Günter ein Springer des SV Mitteltal-Obertal. Er landete auf den Plätzen 25 (69,5/78 m) und 23 (72,5/74 m). Im Feld der Herren kam Petrick Hammann vom SV Baiersbronn auf die Plätze 8 (83(88,5 m) und 10 (85,5/85 m). Mit seinen dadurch ersprungenen 60 Punkten wird er in der Deutschlandpokal-Gesamtwertung der Herren und Junioren auf Rang 9 geführt.
Steigerungen im zweiten Versuch
Nach Frenstat in Tschechien führte zur gleichen Zeit die Wettkampfreise von David Siegel. Der ältere der beiden skispringenden Brüder aus Dürrenmettstetten musste es im Continentalcup (früher B-Weltcup) auf der 106 m-Schanze mit einer ganzen Reihe namhafter Konkurrenten aufnehmen, darunter den beiden Tagessiegern Clemens Muranka (Polen) und Clemens Aigner (Österreich) sowie den Italiener Sebastian Colloredo.
Mit einem Sprung auf 86,5 m erreichte David Siegel beim ersten Wettkampf als 30. gerade noch den Finaldurchgang, in dem er sich mit 84,5 m noch auf Endplatz 29 verbessern konnte. Eine deutliche Steigerung gelang ihm im zweiten Wettbewerb, den er bei starkem Aufwind mit 97 m und Platz 23 eröffnete. Ganz anders die Verhältnisse im zweiten Durchgang, in dem ihm seine 91 m bei Rückenwind dank des Punktezuschlags sogar noch eine Verbesserung auf Platz 18 brachten.
In der Gesamtwertung des Continentalcups nach acht Springen liegt David Siegel derzeit mit 33 Punkten auf Rang 48. Am kommenden Wochenende gibt es wieder einen gemeinsamen Auftritt der beiden Siegel-Brüder beim Alpencup in Einsiedeln (Schweiz).
Podestplatz knapp verpasst
Probleme mit den Windverhältnissen hatte beim Auftakt der Continentalcup-Springen der Frauen auf der Normalschanze in Oberwiesenthal (K 95 m) die Baiersbronnerin Svenja Würth, die zuvor bei den deutschen Meisterschaften hinter Olympiasiegerin Carina Vogt Sechste geworden war. Nach Sprüngen von 71,5 und 76,5 m hakte sie den Wettkampf aber schnell ab und stellte sich beim zweiten Wettbewerb auch gleich stark verbessert vor. Mit 98,5 und 98 m zog sie ihre beiden Versuche deutlich weiter ins Tal. Im innerdeutschen Zweikampf mit Katharina Althaus (97,5/95 m) verfehlte sie den dritten Platz nur um 2,4 Punkte wegen der etwas höheren Abzüge durch den stärkeren Aufwind. Bei dem auch international sehr gut besetzten Springen siegte die Japanerin Sara Takanashi (99,5/97 m) vor der nach dem ersten Durchgang noch vorne liegenden Gewinnerin des ersten Springens, Erna Klinec aus Slowenien (104,5/91 m).