So sieht es oft an Containerstandorten in Freudenstadt aus. Die Stadt muss den Müll, der einfach achtlos abgeladen wurde, beseitigen . Foto: Ressel

Baubetriebsamt kämpft gegen illegale Abfall-Ablagerungen - jedoch meist vergeblich.

Freudenstadt - Es ist immer wieder dasselbe Bild: Abfallhaufen liegen vor den Wertstoffcontainern. Im ganzen Stadtgebiet kämpfen die Mitarbeiter des Baubetriebsamts, die den Müll wegräumen müssen, mit diesem Problem.

Ein Leser unserer Zeitung fand kürzlich auf dem Parkplatz neben der Turn- und Festhalle in Freudenstadt, wo die Container stehen, Küchenabfälle, Bretterreste und zerdrückte Mineralwasserflaschen – einfach abgestellt nach dem Motto: "Irgendwer wird es schon wegräumen".

Irgendwer sind immer die Mitarbeiter des Baubetriebsamts. Dessen Leiter Claus Grieshaber sagt dazu: "Wir können machen, was wir wollen, daran wird sich nichts ändern." Extrem sei es stets nach Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern. "Wenn die Container voll sind, stellen die Leute die Flaschen oder das Papier einfach daneben."

Mitarbeiter des Baubetriebsamts fahren täglich Standorte der Container ab

Obwohl die meisten Bürger ihre Wertstoffe mit dem Auto bringen, seien sie zu bequem, an einen anderen Containerstandort zu fahren oder das Material ins Recyclingcenter zu bringen. Auch was bei der Sperrmüllsammlung nicht mitgenommen werde, lande oft an den Containerstandorten. "Wir müssen es dann auf Kosten der Allgemeinheit beseitigen", ärgert sich Grieshaber.

Die Mitarbeiter des Baubetriebsamts fahren täglich, wenn sie die Mülleimer im Stadtgebiet leeren, auch die Standorte der Container ab. Dass sie mal keinen Müll wegräumen müssen, kommt eher selten vor.

Um die Müllsünder zu ermitteln, leeren die städtischen Mitarbeiter schon mal Säcke aus, um eventuell einen Hinweis auf den Verursacher zu finden. Der wird dann zur Rechenschaft gezogen. "Zum Teil ist es verheerend", schildert Claus Grieshaber die Situation. Der Aufwand für die Stadt ist enorm. Laut Grieshabers Statistik fielen im vergangenen Jahr 745 Arbeitsstunden an, um die Containerplätze vom Müll zu säubern. "Ein gigantischer Aufwand", so Grieshaber. "Das ist fast eine 50-Prozent-Stelle."

Der Leiter des Baubetriebsamts findet, dass jeder Einwohner so viel Umweltbewusstsein haben müsste, um seinen Abfall ordnungsgemäß zu entsorgen. Doch der ganzen Misere kann Claus Grieshaber auch etwas Positives abgewinnen. Den Müll an den Containern abzustellen sei immer noch besser, als ihn im Wald zu entsorgen.