Entsorgung: BEF verbessert Ergebnis um 117 000 Euro / Gasmenge steigt deutlich

Kreis Freudenstadt (vr). Die Bioenergie Freudenstadt GmbH (BEF) läuft offenbar so langsam richtig rund – auch wirtschaftlich. Die Geschäftszahlen für 2017 fielen weit besser aus als kalkuliert.

Die Bilanz, von externen Prüfern bereits als tadellos abgestempelt, stellte BEF-Geschäftsführer Rainer Schuler dem Technischen Ausschuss des Kreistags am Montag vor. Ergebnis: Die Gesellschaft, die dem Kreis zu 50 Prozent gehört, machte 117 000 Euro plus. Der Gewinn geht an den Abfallwirtschaftsbetrieb des Kreises und kommt damit den Gebührenzahlern zugute.

Rund 19 000 Tonnen Bioabfälle wurden verarbeitet, etwa 6500 Tonnen aus umliegenden Stadt- und Landkreisen. Damit sei die Anlage zu 95 Prozent ausgelastet. "Wir arbeiten an den Kapazitätsgrenzen", so Schuler. Im fünften Jahr im Regelbetrieb seien Anlaufschwierigkeiten überwunden, die Mannschaft "erfahren und sehr gut aufgestellt", und die Abläufe seien eingespielt. Der 24-Stunden-Betrieb sei sichergestellt.

Insgesamt macht die BEF im Jahr rund zwei Millionen Euro Umsatz. Die meisten Einnahmen rühren von den Gebühren für Bioabfälle her. Deutlich gestiegen seien die Erlöse durch den Verkauf des Biogases an die Stadtwerke Freudenstadt, zu dem die Abfälle vergoren werden. Sie bringen mittlerweile rund 605 000 Euro Einnahmen.

Etwa 13 800 Megawattstunden Biogas wurden laut Geschäftsführung erzeugt und verkauft. Die Menge der Energie, die ungenutzt verpuffte oder teils abgefackelt werden musste, ging deutlich zurück. Für 2018 waren 14 000 Megawattstunden kalkuliert. Die Abrechung liegt allerdings noch nicht vor.

Durch Verträge über die Anlieferung von Bioabfällen sei der Betrieb weiterhin gesichert. Finanzielles Risiko bleibe die Frage, wie die BEF ihre Gärreste entsorgen kann. Hier konkurriert die BEF mit den Landwirten. Das Substrat wird als Dünger auf die Felder gekippt, was jedoch nicht grenzenlos möglich ist, um Böden und Grundwasser zu schützen.

Jöchle verlangt Zahlen

Der Ausschuss winkte den Bericht durch. Einzig Walter Trefz (Grüne) hatte in der Debatte etwas auszusetzen. Ihn stört weiterhin, dass Bioabfälle aus anderen Kreisen angeliefert werden, während Speiseabfälle von Gaststätten und Hotels im Kreis Freudenstadt nicht verarbeitet werden dürfen. Er fühle sich dem Kreis und seiner Betriebe verpflichtet, so Trefz. Außerdem sei die Umweltbilanz dann besser.

Schuler entgegnete, was zuvor auch schon der Landrat erklärt hatte: Speiseabfälle müssen aus Gründen der Hygienevorschriften zuvor auf 75 Grad Celsisus erhitzt werden, was zu teuer sei. Armin Jöchle (CDU) erklärte, die Anfrage von Trefz komme nicht zum ersten Mal. Die BEF sei keine Anlage, die Biogas direkt verstrome und genügend Abwärme erzeuge, um Speisereste zu erhitzen. Offenkundig fand er die Erklärung von BEF und Landratsamt jedoch auch zu pauschal. Die Verantwortlichen sollten mal konkrete Zahlen vorlegen, um die Frage "ein für alle mal zu beantworten".