Mit Steffen Geighardt, Eberhard Haug, Anita Zirz, Karl Müller und Günter Braun (von links) stellte sich bei der Nachwahlfeier im Waldcafé die neue SPD-Fraktion im Freudenstädter Gemeinderat vor. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalwahlen: Einen Sitz weniger trotz 200 Stimmen mehr

Kreis Freudenstadt. Frust, Enttäuschung, Trotz und Durchhalteparolen prägten die Wahlanalyse, die der SPD-Kreisvorstand bei seiner Sitzung vornahm. Kreisvorsitzende Viviana Weschenmoser dankte allen Beteiligten für den "engen, intensiven und zeitaufwendigen Wahlkampf", teilt die SPD mit. Ihr Vorgänger Gerhard Gaiser orakelte: "Jetzt haben wir fünf harte Jahre vor uns. Der nächste Wahlkampf beginnt jetzt."

Auch bei einem Nachwahlfest, zu dem der Freudenstädter Gemeinderat Eberhard Haug eingeladen hatte, wurde der Blick in die Zukunft gerichtet. Die Stimmenverluste hätten sich mit höchstens 2,7 Prozent im Vergleich zu anderen Regionen im Rahmen gehalten, sagte Weschenmoser mit Blick auf die Gemeinderats- und Kreistagswahl.

Der noch junge Kreisvorstand habe bei den Kommunalwahlen viel gelernt und wäre ohne die Erfahrung Gerhard Gaisers bei den strengen Vorschriften hilflos gewesen, so Weschenmoser. Betroffen und enttäuscht zeigte sie sich davon, dass Eberhard Haug nicht wieder in den Kreistag gewählt wurde. Enttäuscht zeigte sich auch Jerome Brunelle aus Horb über sein Abschneiden bei den Kommunalwahlen und der Wahl zum Europa-Parlament.

Auf ein Kuriosum bei der Kreistagswahl verwies Kreisrat Gerhard Gaiser: Bei der Endabrechnung habe die SPD über 200 Stimmen mehr erhalten als die Grünen, jedoch einen Sitz weniger. Das liege am Wahlsystem. "Wir haben mehrfach nachgerechnet", versicherte Gaiser.