Foto: Thomas Fritsch

Turnier der landesweiten Cupserie im Beachvolleyball: Britta Steffens und Marie Dinkelacker holen dritten Sieg in Freudenstadt.

Regenschauer hin, Sturmböen her: "Das Publikum hier in Freudenstadt ist das geilste des ganzen Sommers", verteilte nach ihrem erneuten Sieg bei den baden-württembergischen Meisterschaften im Beachvolleyball Britta Steffens ein dickes Lob an die Zuschauer auf dem größten Marktplatz Deutschlands.

Rund 400 Besucher werden es auf den beiden gefüllten Tribünen und um die zwei Courts gewesen sein, als am Nachmittag in den Finalspielen die Entscheidungen beim LBS-Cup-Topturnier fielen. Sie sahen Spitzensport schon im Endspiel der Frauen, das nach einigen Anfangsschwierigkeiten in der Vorrunde die zuvor bereits 2012 und 2014 in Freudenstadt siegreichen Britta Steffens/Marie Dinkelacker erreicht hatten. Auch im Halbfinale hatte das an Nummer eins der Setzliste stehende Duo aus Konstanz beim 2:1-Erfolg gegen die Nummer zwei, Verena Puhr/Nadine Volkmer, harte Arbeit zu verrichten, ehe man sich im Tiebreak doch wieder klar durchsetzen konnte.

Auch im Endspiel gegen Silvia Schmid und Sandra Eichmann entwickelte sich nach einem anfänglichen Blitzstart von Steffens/Dinkelacker zum 5:0 im weiteren Verlauf des ersten Satzes ein Spiel auf Augenhöhe, in dem sich Schmid/Eichmann zwischenzeitlich auf 17:18 und 18:19 heran kämpfen konnten. Am Ende behielten die abgeklärter agierenden Vorjahressiegerinnen die Oberhand, bei denen Britta Steffens auch im zweiten Durchgang immer wieder für spektakuläre Punkte sorgte. Obwohl ihr auf der Gegenseite Sandra Eichmann kaum nachstand und ebenfalls mit sehr guten Aufschlägen beeindruckte, zogen Steffens/Dinkelacker ab der Satzmitte unwiderstehlich davon und machten mit dem ersten Matchball den Sack zu.

Dramatik und eine zumindest kleine Überraschung gab es in den beiden Halbfinals der Männer. Die Vorjahressieger Benny Loritz/Julian Sadleder mussten in zwei Sätzen gegen Heiko Steinkemper und Timo Koch die Segel streichen, nachdem sie zuvor die Rottenburger Oliver Knobelspieß/Nils Gerbig bereits nach hartem Kampf und einem Satzverlust mit 2:1 (13:15, 15:13, 15:9) aus dem Rennen geworfen hatten. Die mit zwei Niederlagen in das Turnier gestarteten TVR-Spieler der zweiten Mannschaft belegten damit den guten fünften Platz.

Knapp ging es in der zweiten Partie der Vorschlussrunde zu. Dabei unterlag das Überraschungsteam Jonathan-Leon Finkbeiner/August Sigle, in der Runde zuvor 26:24-Gewinner im Tiebreak gegen Jann/Kurz, diesmal im Entscheidungssatz gegen Janis Späth/Yannick Klement mit 13:15. Das "kleine Finale" war danach wieder eine klare Sache für Benny Loritz und Julian Sadleder.

Derweil taten die beiden Finalisten auf dem Center Court den begeistert mitgehenden Zuschauern noch den Gefallen und "spendierten" drei hochklassige Sätze mit äußerst sehenswerten Ballwechseln. Harte Schmetterbälle, Monsterblocks am Netz und fast akrobatische Rettungsaktionen mit blitzschnellen Reaktionszeiten wechselten sich ab. Und auch im Tiebreak entscheiden Nuancen am Ende zugunsten von Steinkemper/Koch, die sich von 5:4 vorentscheidend auf 8:4 absetzten und diesen Vorsprung bis zum Satzgewinn kontinuierlich ausbauten.

Verdientermaßen stieg die Kombination aus Freiburg und Fellbach bei der anschließenden Siegerehrung auf das höchste Treppchen. Dabei lobte Oberbürgermeister Julian Oswald die Teilnehmer für ihre hervorragenden Ballwechsel und die Volleyballabteilung des TSV Freudenstadt unter Kurt Fischer für die hervorragende Organisation. Er kündigte eine Neuauflage des Beachvolleyballturniers auf dem größten Marktplatz Deutschlands für Juli 2017 an. Dann soll es eventuell eine erweiterte Veranstaltung über vier Tage geben, in die auch Schulen und Hobbyspieler einbezogen werden könnten.