57 Jahre saß Emil Epting viele Stunden am Lenkrad von Bussen. Jetzt verabschiedeten ihn die Geschäftsführer Reiner Pfau (links) und Ludwig Blum vom Busunternehmen Katz in den endgültigen Ruhestand. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Emil Epting geht endgültig in den Ruhestand / Schwarzwaldhochstraße eine der Lieblingsrouten

Emil Epting ist ein Kniebiser Original. Viele Menschen kennen ihn nicht nur als Musiker, sondern auch als Busfahrer. Mit 80 Jahren trat er kürzlich seine letzte Fahrt an.

Freudenstadt-Kniebis. In den 80er- und 90er-Jahren begeisterte Emil Epting viele Menschen mit seiner Gruppe Emils fröhliche Dorfmusik. Heute ist er noch in der Alphorngruppe aktiv. Viel unterwegs war Emil Epting auch mit dem Bus. Den Busführerschein absolvierte er 1962 bei der Deutschen Bundespost. Mit Unterbrechungen war er danach 57 Jahre mit dem Bus auf Achse.

Mittlerweile 80 Jahre alt, entschied er sich unlängst, den Busführerschein nicht mehr zu verlängern. Zur letzten Fahrt lud Epting seinen Jahrgang 1938 aus Kniebis ein, um mit den Kameraden über die Schwarzwaldhochstraße und Badische Weinstraße auf Abschiedstour zu gehen.

Nun wurde Epting von den Geschäftsführern Ludwig Blum und Reiner Pfau vom Busunternehmen Katz offiziell in den endgültigen Ruhestand verabschiedet. Für beide Geschäftsführer war Epting ein geschätzter Kollege, der bei den Fahrgästen sehr beliebt war. Blum und Pfau bedauerten, einen langjährigen erfahrenen und zuverlässigen Fahrer im Linien- und Reiseverkehr zu verlieren. Auch bei Oldtimerfahrten mit dem S-6 Setra konnten sie auf Epting zählen. Wenn es mit dem Fahrpersonal eng wurde, sprang er gerne ein.

Emil Epting begann 1952 bei der Firma Katz als Lehrling zum Kraftfahrzeugmechaniker in der Holzstraße. Nach einem Abstecher zur Post kehrte er 1966 wieder zur Firma Katz zurück. 1969 wechselte er als Busfahrer zur Bundesbahn und schulte 1970 zum Lokführer um.

Emil Epting war auf Dieselloks unterwegs. Auch der rote Triebwagen, von den Fahrgästen "Schätterle" genannt, ist ihm noch bestens bekannt. Auch verschiedene E-Loks bewegte Epting bis zum Bodensee und in die Stuttgarter Region. Nach seiner Pensionierung bei der Bahn zog es den Kniebiser zu seinen Wurzeln beim Busunternehmen Katz zurück.

Lieblingsstrecken waren das Wolftal und die Schwarzwaldhochstraße. In diesem Gebiet hat Epting Generationen von Fahrgästen sicher zum Ziel gebracht. Mit etwas Wehmut berichtet er, dass bei der Firma Katz stets ein gutes Betriebsklima herrschte. So will Epting auch weiterhin mit seinen ehemaligen Kollegen in Kontakt bleiben. "Für uns war er ein freundlicher Botschafter", sagte Geschäftsführer Blum zum Abschied. Gesundheitlich ist Epting noch fit. So will er weiter beim Mobilen Einsatzteam (MET) auf dem Kniebis mitwirken.

Besonderen Dank richtete Emil Epting an seine Ehefrau Hilde, die ihn stets unterstützt und viel Verständnis für seine berufliche Tätigkeit gehabt habe.