2020 wird Freudenstadt wohl die 25 000-Einwohner-Marke erreichen. 1300 Menschen zogen 2018 zu, viele von ihnen kamen zum Neubürgerempfang. Foto: Frey

Rund ein Zehntel von ihnen kommt zum Empfang ins Rathaus. Gemeinderäte bieten Führungen an.

Freudenstadt - Zum neunten Mal hieß die Stadt Freudenstadt ihre Neubürger mit einem Empfang im Großen Ratssaal willkommen. Oberbürgermeister Julian Osswald begrüßte die neuen Mitbürger und präsentierte die Stadt Freudenstadt in vielen Facetten.

Begleitet wurde die Veranstaltung vom Bläserensemble der Musik- und Kunstschule Freudenstadt. Christina Müller, Mario Lang und Christian Pöndl erhielten viel Beifall für ihr musikalisches Rahmenprogramm. Besonders die "Ode an die Freude" aus Beethovens 9. Symphonie passt auch aktuell in die Zeit, da sie seit 1985 als offizielle Europahymne gilt.

Im vergangenen Jahr zogen etwa 1300 neue Bürger nach Freudenstadt. Zum Empfang gekommen waren nach Auskunft der Stadt 130. Oberbürgermeister Julian Osswald stellte ihnen die Stadt aus vielerlei Perspektiven vor. In der Präsentation war auch erstmals das neue Logo der Stadt mit Marktplatz und Wald im Hintergrund zu sehen. Einem Ausflug in die Geschichte folgte ein Überblick über wichtige Daten und Fakten.

Nach einem statistischen Umbruch in Folge der Volkszählung im Jahr 2011 verlor die Stadt laut Osswald rund 1500 Einwohner. Durch den jährlichen Zuwanderungssaldo in Höhe von 100 bis 200 Einwohnern werde dieser Verlust bis 2020 vermutlich aufgeholt, sodass die Einwohnerzahl dann die Marke von 25 000 erreichen werde.

Einen Grund für den Bevölkerungszuwachs sieht Osswald in den mehr als 10 000 Arbeitsplätzen, die die Stadt inzwischen in rund 1600 Betrieben und mehr als 300 Einzelhandelsgeschäften biete. Attraktive neue Wohngebiete und eine intakte Natur seien zusätzliche Anreize, gerade auch für Familien mit Kindern. Im Gewerbegebiet Sulzhau sei die Möglichkeit für weiteres Wachstum geschaffen worden. Alle Schularten würden angeboten, in vielen Stadtteilen gebe es Grundschulen mit Ganztagsbetreuung, berichtete der OB.

Viele Fragen zu Baustellen

Das Vereinsleben werde von mehr als 200 Vereinen in der Stadt und den Stadtteilen geprägt. Für nahezu jeden Geschmack lasse sich also ein passendes Angebot finden. Auch die ärztliche Versorgung vor Ort passe sich an veränderte Rahmenbedingungen an. Mit dem Neubau des Krankenhauses werde sich die medizinische Versorgung weiter verbessern.

Osswald ging auch auf die Städtepartnerschaften- und freundschaften ein. Mit Courbevoie in Frankreich ist Freudenstadt bereits seit 1961 partnerschaftlich verbunden. Daraus hätten sich zahlreiche persönliche Begegnungen und Freundschaften entwickelt, die aktiv gepflegt würden. Auch die freundschaftlichen Beziehungen zu Männedorf in der Schweiz hätten zu einem regen Gedanken- und Kulturaustausch geführt. Aus Männedorf stammt übrigens die Idee des Neubürgerempfangs, wie Stadtrat Stefan Langrehr im Gespräch mit unserer Zeitung sagte.

Zum Abschluss ging Osswald auf künftige Projekte wie die Gartenschau mit Baiersbronn im Jahr 2025 und die vielen Baumaßnahmen ein. Der Plan für ein neues Stadthotel nehme konkrete Formen an. Ein Investor und ein Betreiber stehen laut dem OB in den Startlöchern. Ein Herzensprojekt von Osswald, der Campus Schwarzwald, soll noch dieses Jahr den Betrieb aufnehmen.

Zu den vielen aktuellen Straßenbaumaßnahmen gab es die meisten Fragen der neuen Mitbürger an den Oberbürgermeister. Ob Bahnhofstraße, Turnhallestraße oder Musbacher Straße, sie alle würden als Ausweichstrecken für die noch nicht fertig gestellten und teilweise gesperrten Strecken in der Innenstadt benötigt, erklärte er. Nach Freigabe der größten Baustelle in der Stuttgarter Straße sollen die dringend erforderlichen Sanierungsarbeiten an den anderen Straßen sukzessive und je nach den finanziellen Möglichkeiten der Stadt umgesetzt werden.

Nach seiner Präsentation lud Osswald die neuen Mitbürger zu einem Stehempfang vor dem großen Ratssaal ein. Danach galt es, die Stadt zu entdecken: zu Fuß in kleinen Gruppen – mit den Gemeinderäten als kundigen Stadtführern – oder mit dem Nostalgiebähnle, das diesmal aus Baiersbronn geliehen war.