Perspektivwechsel: SC-Freiburg-Profi Nils Petersen lieferte als Schiedsrichter bei der Bezirksliga-Begegnung zwischen dem VfR Nierstein und dem TSV Mommenheim laut Bundesliga-Referee Deniz Aytekin „eine fehlerfreie Leistung ab“. Foto: dpa/Uwe Anspach

Seit Jahren sinkt die Zahl derjenigen, die ihre Freizeit opfern, um sich als Unparteiische in den Dienst des Fußballs zu stellen. Der DFB will massiv gegensteuern.

Ein krasser Fall: Es läuft die 44. Minute im Kreisliga-B-Spiel zwischen dem SV Überauchen und dem FC Grüningen im südbadischen Bezirk Schwarzwald. Schiedsrichter Mark Zimmermann pfeift Freistoß für die Gäste, doch ein Spieler der Heimmannschaft spielt einfach weiter, ein anderer will die Entscheidung nicht wahrhaben, diskutiert lautstark mit dem Unparteiischen und sieht Gelb wegen Reklamierens. Daraufhin schreit er: „Leck mich am Arsch“ und provoziert damit die Gelb-Rote Karte, während ein anderer Spieler dem Referee die Gelbe Karte aus der Hand reißt, ihn anrempelt und bedroht. Schon in der 26. Minute hatte Zimmermann den Überauchener Keeper per Roter Karte vom Platz schicken müssen, weil der nach Provokationen den Ball in Richtung Gästeanhänger gefeuert und diese mit den Worten „Fuck You!“ bedacht hatte. Zimmermann musste das später mit 0:3 gewertete Spiel abbrechen und einen Spießrutenlauf zur Umkleidekabine absolvieren.