Das Freiburger Landgericht befasst sich ab Juni mit den schrecklichen Missbrauchsfällen. Foto: Seeger

Hauptbeschuldigten wird Missbrauch in 50 und 46 Fällen vorgeworfen. Sohn für Sex verkauft.

Freiburg/Staufen - Nach dem jahrelangen Missbrauch eines Neunjährigen im Raum Freiburg müssen sich die zwei Hauptbeschuldigten von Juni an vor Gericht verantworten. Die Mutter des Jungen und ihr Lebensgefährte werden in einem gemeinsamen Prozess angeklagt, sagte ein Sprecher des Landgerichts Freiburg. Geplant seien zunächst zehn Verhandlungstage. Diese seien für die Zeit vom 11. Juni bis 16. Juli terminiert.

Die 47 Jahre alte Berrin T. und ihr 39-jähriger Freund, Christian L., haben laut Anklage den Jungen Männern gegen Geld für Vergewaltigungen im Internet angeboten. Zudem sollen sie ihn selbst mehrfach vergewaltigt haben. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits mitgeteilt, dass sie bei der Jugendschutzkammer des Gerichtes Anklage erhoben hat. Der Frau werden demnach 50 Taten, ihrem wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestraften Lebensgefährten werden 46 Taten zur Last gelegt. Beide gelten als Hauptbeschuldigte. Ihnen werden schwerer sexueller Missbrauch von Kindern, schwere Vergewaltigung, schwere Zwangsprostitution sowie Verbreitung, Besitz und Erwerb kinderpornografischer Schriften vorgeworfen.

Der Junge war nach Angaben der Polizei von mehreren Tätern wiederholt an mehreren Orten in und um Freiburg missbraucht und vergewaltigt worden, nachdem er hierfür im Internet angeboten worden war. Der Junge ist mittlerweile in staatlicher Obhut. In dem Fall sitzen bereits insgesamt acht Verdächtige aus dem In- und Ausland in Untersuchungshaft.

Die Anklage gegen die zwei Hauptbeschuldigten umfasst außerdem vier Fälle des sexuellen Missbrauchs eines dreijährigen Mädchens in den Jahren 2015 und 2016.