Am Montag wurde der Missbrauchsprozess in Freiburg fortgesetzt. (Symbolfoto) Foto: Pleul

Gutachter attestiert Hauptangeklagtem sehr hohes Rückfallrisiko. Gericht will Urteil am 20. Juli sprechen.

Freiburg/Staufen - Nach dem jahrelangen Missbrauch eines Kindes in Staufen bei Freiburg hat der psychiatrische Gutachter dem Hauptangeklagten ein sehr hohes Rückfallrisiko attestiert.

Der wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestrafte 39-Jährige sei geprägt von einem starken sexuellen Bedürfnis nach Kindern und einem aggressiven Sexualinteresse, sagte der Sachverständige Hartmut Pleines am Montag vor dem Landgericht Freiburg. Zudem neige er zum Rechtsbruch.

Er habe sich von bisherigen Haftstrafen nicht beeindrucken lassen, Therapien seien wirkungslos geblieben. Er sei voll schuldfähig und "in der höchsten Kategorie der Rückfallwahrscheinlichkeit" einzuordnen.

Der 39-Jährige ist in dem Prozess gemeinsam mit seiner 48 Jahre alten Lebensgefährtin angeklagt. Beide haben gestanden, den in Staufen lebenden und inzwischen zehn Jahre alten Sohn der Frau mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen zu haben.

Zudem sollen sie das Kind sowie ein dreijähriges Mädchen auch selbst mehrfach sexuell missbraucht haben. Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft und Sicherungsverwahrung.

Der Prozess wird fortgesetzt. Ein Urteil will das Gericht am 20. Juli (13.30 Uhr) sprechen.