Bei dem Tötungsdelikt am Rand des Gewerbegebiets Haid in Freiburg war in der Nacht zum 18. Juli ein 24 Jahre alter Freiburger aus dem Stadtteil Rieselfeld durch mehrere Kopfschüsse regelrecht hingerichtet worden. Foto: Deckert

39-jähriger Strafverteidiger ist wohl mutmaßlicher Tatbeteiligter. Kein Kommentar der Ermittler.

Freiburg - Der geheimnisvolle Mord an einem 24 Jahre alten Mann in Freiburg im Juli wird noch ein wenig geheimnisvoller: Bei dem 39-jährigen mutmaßlichen Tatbeteiligten in dem Fall, der vergangene Woche festgenommen wurde, soll es sich um einen Strafverteidiger aus Freiburg halten.

Einen entsprechenden Bericht der "Bild" vom Dienstag haben Polizei und Staatsanwaltschaft auf Nachfrage zwar nicht kommentiert. Doch gibt es nach Informationen unserer Zeitung zumindest einen Anwalt, der zurzeit in Freiburg wie vom Erdboden verschwunden ist und kurzfristig sämtliche Termine bis in den September hinein hat absagen lassen. Der Jurist, dessen Name unserer Zeitung vorliegt und der seine Kanzlei in der Freiburger Innenstadt hat, ist derzeit auch nicht erreichbar.

Laut unbestätigten Quellen soll er in Geldwäsche-Geschäfte im sechsstelligen Bereich verwickelt gewesen und als "Bunker" für einen Mandanten tätig gewesen sein. In der Vergangenheit hatte er vor Gericht auch schon Polizeibeamte verteidigt.

Bei dem Tötungsdelikt am Rand des Gewerbegebiets Haid in Freiburg war in der Nacht zum 18. Juli ein 24 Jahre alter Freiburger aus dem Stadtteil Rieselfeld durch mehrere Kopfschüsse regelrecht hingerichtet worden.

Die Polizei gab sich in dem Verfahren von Anfang an aus taktischen Gründen schmallippig und bestätigte den Schusswaffengebrauch erst vor wenigen Tagen zusammen mit der Angabe, dass dem Verdächtigen neben der nicht näher umschriebenen Beteiligung an dem Tötungsdelikt auch Verstöße gegen das Waffengesetz und Geldwäsche vorgeworfen werden. Außerdem, so die Ermittler schon früh in dem Fall, sei klar, dass der Getötete kein Zufallsopfer gewesen sei.

Die in dem Fall ermittelnde "Soko Haid" verfolgte zuletzt mehr als 150 Spuren und Hinweise zu dem Verbrechen. Ob der Verdächtige auch der Todesschütze war, ist unklar: Hierzu könne man derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag.