So sah der Tatort nach dem Mord aus. (Archivfoto) Foto: Deckert

Freiburg. Der Mord an einem 24 Jahre alten mutmaßlichen Drogenhändler Mitte

Freiburg - Der Mord an einem 24 Jahre alten mutmaßlichen Drogenhändler Mitte Juli in Freiburg wird immer mysteriöser: Nachdem die Polizei vor mehr als zwei Wochen bereits einen 39 Jahre alten Freiburger Strafverteidiger als mutmaßlichen Tatbeteiligten festgenommen hat, ist zuletzt wohl auch eine Schreinerei im Raum Emmendingen von der Polizei durchsucht worden.

Der Schreiner gilt zwar nicht als Verdächtiger. Er hat aber im Auftrag des Anwalts ein Möbelstück mit einem Geheimfach angefertigt. Die Arbeit war nach Informationen unserer Zeitung so gut, dass der Handwerker der Polizei bei einer Hausdurchsuchung bei dem Anwalt helfen musste, um das Fach überhaupt erst zu entdecken.

Auch beim Vater des Anwalts in einem Ortsteil von Emmendingen wurden die Ermittler demnach fündig, wie aus verschiedenen Quellen zu erfahren ist. Der Mann soll einen Koffer voll Geld für seinen Sohn aufbewahrt haben und als Zeuge in der Sache ausgesagt haben. Was allerdings in dem Geheimfach bei dem Anwalt versteckt war, ist derzeit nicht zu erfahren. Polizei und Staatsanwaltschaft halten sich angesichts der laufenden Ermittlungen nach wie vor sehr bedeckt. Die Sache mit der Schreinerei und dem Geheimfach könne er "weder bestätigen noch dementieren", sagte Oberstaatsanwalt Michael Mächtel am Dienstag. Derzeit sei auch nicht beabsichtigt, "Erklärungen zu einzelnen möglichen Ermittlungsmaßnahmen und –schritten abzugeben", erklärte Mächtel weiter.

Auch die Frage, welche Rolle der verhaftete Anwalt bei der Ermordung des mutmaßlichen Dealers durch zwei Kopfschüsse am Rand des Gewerbegebiets Haid in Freiburg genau gespielt hat, ist derzeit noch offen. Der 39-jährige ist nicht der einzige mutmaßliche Tatbeteiligte, der in U-Haft sitzt. Seit knapp zwei Wochen sitzt zudem ein 33 Jahre alter Deutscher im Gefängnis, der mit dem Fall zu tun haben soll. Es soll sich bei dem Mann um einen früheren Betreiber eines Swinger-Clubs im Freiburger Umland handeln, der bereits wegen kleinerer Delikte polizeibekannt war. Auch dies bestätigen die Ermittler jedoch nicht im Detail. Klar ist jedoch: Bei dem Mord ging es offenbar um Geldwäsche im großen Stil, Waffenschiebereien und Drogendelikte. Der 24-jährige soll einem SWR-Bericht zufolge eine führende Figur im Drogenhandel in Freiburg gewesen sein.