Auch ein Polizeihubschrauber suchte in der Nacht zum Montag nach dem verschwundenen Jungen. Foto: Kraufmann

Geistig eingeschränkter Junge geht mit psychisch angeschlagener Frau mit.

Freiburg - Die Freiburger Polizei hat die Hintergründe eines Verschwundenen-Falls vom Sonntag in Bad Krozingen (Kreis-Breisgau-Hochschwarzwald) weitgehend aufgeklärt und ermittelt nun gegen eine psychisch kranke 41 Jahre alte Frau aus Freiburg, die im Verdacht steht, einen Fall der Kindesentziehung begangen zu haben.

Die Frau hatte wohl am Sonntag auf einem Spielplatz im Kurpark in Bad Krozingen einen neun Jahre alten, geistig von der Polizei als eingeschränkt agierenden Jungen kennengelernt: "Wer dabei wen zuerst angesprochen hat, ist derzeit schwer zu sagen", sagte Polizeisprecherin Laura Riske am Dienstag. Die Aussagen des Kindes seien bezüglich der Abläufe des Geschehens nicht sehr stringent

Klar ist aber: Der Junge hatte sich am Sonntagmittag zuhause verabschiedet, um sich im Kurpark mit Freunden zu treffen. Klar ist zudem: Der Junge ging von dort mit der Frau mit und übernachtete wohl bei ihr in Freiburg, wo er am Montag aufgrund der Öffentlichkeitsfahndung einem Zeugen auffiel, der daraufhin die Polizei alarmierte, die anschließend den Jungen aufgreifen konnte.

Mehr als 100 Rettungskräfte suchten am Sonntagabend bis tief in die Nacht hinein mit Rettungshunden und einem Helikopter mit Wärmebildkamera nach dem Kind. Gegen die Frau läuft nun ein Ermittlungsverfahren. Hinweise auf frühere Straftaten oder gar ein Sexualdelikt gebe es allerdings nicht, betonte Riske. Die Angelegenheit wird zudem zur Überprüfung dem Jugendamt des Landkreises vorgelegt werden.

Der Junge befand sich laut Polizei am Sonntag in der Obhut des Lebensgefährten seiner Mutter, die Frau befand sich zur Entbindung im Krankenhaus.