Im Fall der Gruppenvergewaltigung in Freiburg sitzen nun insgesamt zehn Verdächtige ín Untersuchungshaft. (Symbolfoto) Foto: dpa

18-jähriger Flüchtling ist bereits polizeibekannt. Mann gelingt zunächst abenteuerliche Flücht.

Freiburg - Zweieinhalb Monate nach der Gruppenvergewaltigung einer 18 Jahre alten Frau aus der Hochrheinregion im Umfeld einer Freiburger Diskothek hat die Polizei einen zehnten Tatverdächtigen festgenommen. Es handelt sich um einen 18 Jahre alten wohnsitzlosen algerischen Flüchtling, der unter anderem bereits wegen Drogendelikten und besonders schwerem Diebstahl polizeibekannt ist. Neben ihm sitzen in dem Fall bereits acht syrische und ein deutscher Tatverdächtiger ohne Migrationshintergrund in U-Haft.

In Asyunterkunft aufgegriffen

Der Mann konnte am Mittwochvormittag im Umfeld einer Asylunterkunft in Emmendingen-Mundingen festgenommen werden, nachdem die Polizei durch Zeugenaussagen aus seinem Umfeld auf ihn als möglichen Tatbeteiligten bei dem Verbrechen aufmerksam geworden war. Nach der Festnahme gelang dem Mann zunächst eine abenteuerliche Flucht: Der Verdächtige, der zu diesem Zeitpunkt keine Handschellen trug, setzte sich bei der Vorführung vor dem Haftrichter durch einen Sprung aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss des Freiburger Amtsgerichts ab und flüchtete zu Fuß. Er konnte allerdings am Mittwochabend in Freiburg-Littenweiler auf offener Straße erneut festgenommen werden.

Ob es sich bei dem Verdächtigen um den gesuchten zehnten Tatbeteiligten handelt, dessen Gen-Spur die Polizei am Tatopfer feststellen konnte, ist derzeit noch unklar und Gegenstand weiterer Untersuchungen, so Polizeisprecherin Laura Riske. Es sei daher nach wie vor unklar, ob man nun alle Tatverdächtigen der Gruppenvergewaltigung gefasst habe.