Eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge? Foto: dpa

Karte sei kostengünstigste Variante. Jetziges Verfahren mit großen bürokratischem Aufwand verbunden.

Freiburg - Das katholische Sozialwerk Caritas hat die künftige Landesregierung dazu aufgerufen, nach der Koalitionsbildung zügig die Gesundheitskarte für Flüchtlinge einzuführen. Nur so könne ihre medizinische Versorgung umfassend garantiert werden, teilte Caritas Baden-Württemberg am Mittwoch in Freiburg mit.

Zudem sei die Karte die kostengünstigste Variante. Das jetzige Verfahren sei mit großen bürokratischem Aufwand verbunden.

Bislang erhielten Asylbewerber im Südwesten lediglich eine Notfallversorgung. Hierfür müssten sie von den Behörden einen Behandlungsschein beantragen, dem Arzt seien enge Grenzen gesetzt.

Auch die Landesärztekammer fordert die elektronische Gesundheitskarte für Flüchtlinge. Die Grünen sind ebenfalls dafür. Die CDU lehnt sie ab, weil sie darin einen weiteren Anreiz für Flüchtlinge sieht, nach Deutschland zu kommen. Andere Bundesländer prüfen derzeit, ob sie die Karte einführen wollen. Neben Bremen gibt es sie laut Caritas bereits in Hamburg und in einigen Städten in Nordrhein-Westfalen.