Probleme mit dem Auto und dazu kein Handynetz – diese Erfahrung machte eine schwangere Frau im Schwarzwald. (Symbolfoto) Foto: Stefan Schweihofer/Pixabay

Die Bremsen streiken - während der Fahrt bergab durch den Schwarzwald. Qualm kommt aus dem Auto, ein übler Geruch verbreitet sich. Hinten im Fahrzeug sitzen zwei Kinder - dazu ist die Fahrerin auch noch schwanger. Handynetz zum Hilfe rufen? Fehlanzeige.

Sie sei am Samstag mit ihren beiden Söhnen gerade auf dem Rückweg vom Zauberwald-Pfad nahe den Todtmooser Wasserfällen unterwegs gewesen, als es zu der brenzligen Situation kommt – Anna H. schildert ihre Erlebnisse in einem Post und mehreren Kommentaren in der Facebook-Gruppe „Ausflugstipps Schwarzwald“. Ihr Auto habe bergab nicht mehr bremsen können. Qualm sei aus den Seiten des Fahrzeugs ausgetreten. Daraufhin sei die Mutter mit dem Auto rechts rangefahren und habe die Handbremse gezogen. H. und ihre Kinder hätten das Auto unversehrt verlassen können. Zurück sei „einfach nur Panik“ geblieben.

Auf den dramatischen Vorfall sei dann die nächste Herausforderung gefolgt. Das Handy hatte kein Netz, selbst ein Notruf konnte nicht abgesetzt werden. Also hätten die schwangere H. und ihre Kinder vorbeifahrenden Leuten gewunken und auf sich aufmerksam gemacht. Nach 30 Minuten hatten sie Glück: Andere Verkehrsteilnehmer hielten an und unterstützten sie. „Die Dame war so so so lieb zu mir. Hat mich beruhigt und mir zugehört“, schreibt die Betroffene in der Facebook-Gruppe. Das habe ihr in diesem Moment alles bedeutet. Sie sei nur am Heulen und verzweifelt gewesen.

„Ich hatte einfach so Panik“

Eine Frau leistete dann eine Art Begleitschutz. H. fuhr voraus - nicht schneller als Tempo 30 - die Helferin hinterher. So ging es die komplette Strecke bis zum Ziel der Schwangeren: eine Klinik in Münstertal, in der sie mit ihren Kindern gerade Kur macht.

Und warum jetzt die Veröffentlichung der Geschichte auf Facebook? H. will laut dem Post ihren Helfern danken. Die Unterstützung habe ihr „alles“ bedeutet, schreibt sie in einem Kommentar. Sie sei sehr glücklich, dass ihr geholfen worden sei und finde das nicht selbstverständlich. „Ich hatte einfach so Panik. Mitten im nirgendwo, kein Empfang, kein Internet. Ich konnte niemandem Bescheid sagen und dann hängt man da mit zwei weinenden Kindern und versucht, ruhig zu bleiben. Ich war so so so dankbar für die Hilfe“, schreibt Anna H. Sie sucht unter anderem nach einer blonden Frau, die mit einem SUV unterwegs war.

Bremsen waren möglicherweise überhitzt

Warum streikten bei der Mutter indes die Bremsen? Laut der Betroffenen wurde das Auto noch am selben Tag vom ADAC getestet und dabei nichts beanstandet. Die Facebook-User glauben jedoch, den Grund für das Problem zu kennen. Ein Kommentator meint: „Bei längeren Passagen bergab auf keinen Fall die ganze Zeit auf der Bremse stehen bleiben! Das kann genau zu dem geschilderten Ergebnis führen, dass man das Bremspedal durchtritt aber nichts mehr passiert, da die Bremsen überhitzt sind.“ Da sei es besser, immer wieder kurz und kräftig zu bremsen und zwischendurch der Bremse Pause zum Kühlen zu geben. Außerdem solle in einen niedrigen Gang geschalten werden, so dass die Motorbremse mithelfe.

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