Alain Delon beim 72. Filmfestival in Cannes im Jahr 2019. Foto: AFP/VALERY HACHE

Der Streit geht weiter: Der Schauspieler habe wohl von der Justiz einen Betreuer zugewiesen bekommen.

Der Familienzwist um den 88-jährigen französischen Filmstar Alain Delon geht in die nächste Runde: Der Schauspieler bekam von der Justiz einen Betreuer zugewiesen, wie AFP am Montag aus informierten Kreisen erfuhr. Dieser solle ihn insbesondere bei medizinischen Entscheidungen beraten. Zuletzt hatten die drei Kinder von Alain Delon darüber gestritten, wo und wie ihr Vater behandelt werden solle.

Delon hatte mehrere Schlaganfälle erlitten und kann sich nach Angaben seiner Kinder nur noch mit Mühe verständlich machen. Ein Arzt hatte ihm bereits bescheinigt, dass er seine Angelegenheiten nicht mehr allein regeln könne. Die Staatsanwaltschaft hatte ein weiteres medizinisches Gutachten angefordert.

Unklar, wo Alain Delon leben soll

Der Streit der drei Kinder dreht sich unter anderem um die Frage, ob der Schauspieler seinen Lebensabend in seiner Residenz in Frankreich verbringen soll oder noch in die Schweiz übersiedelt, wo seine Tochter Anouchka lebt - und die Erbschaftssteuer vermutlich geringer ausfällt. Delon besitzt auch die Schweizer Staatsbürgerschaft.

Laut dem ältesten Sohn Anthony Delon hat der Alain Delon in seinem Testament festgelegt, dass seine Tochter Anouchka die Hälfte und die beiden Söhne jeweils ein Viertel seines Besitztums erben sollen. In der Öffentlichkeit hatte der Schauspieler seine Tochter Anouchka häufig seinen Söhnen vorgezogen.

Sie hat laut französischen Medien nicht nur eine führende Stellung in dem Unternehmen, das die Lizenzen und Werbeverträge ihres Vaters verwaltet, sondern auch eine Villa mit eigenem Schwimmbad auf Delons Grundstück in Douchy, südlich von Paris. Sie war die einzige, die Delon 2019 in Cannes begleitete, als er eine Ehrenpalme für sein Lebenswerk erhielt.