Prost Wahlzeit: Bürgermeister Frank Schroft stellt sich am 24. September zum zweiten Mal dem Wählervotum in Meßstetten und blieb deshalb bei der Aufzählung der Erfolge in seiner ersten Amtszeit an der Oberfläche. Foto: Stadt Meßstetten/Volker Bitzer

Eine Knüller-Nachricht hat sich Bürgermeister Frank Schroft beim fünften Bürgerempfang der Stadt Meßstetten verkniffen – und das gut begründet. Gebraucht hat er sie nicht dafür, dass der Abend ein Knüller wurde – allein schon der Musik wegen.

„Im letzten Jahr meiner ersten Amtsperiode werde ich zurückhaltend sein – ein Bürgermeister, der sich zur Wiederwahl stellt, ist gut beraten, aus Gründen unzulässiger Wahlbeeinflussung auf eine Erfolgsbilanz bei städtischen Veranstaltungen in den letzten drei Monaten vor dem Wahltermin zu verzichten“, betonte Frank Schroft zu Beginn des fünften Bürgerempfangs und fügte hinzu: Dazu gibt es eine umfangreiche Rechtsprechung, und das gilt umso mehr, wenn ein Verfassungsrichter im Publikum sitzt. Professor Malte Graßhof war Teilnehmer der anschließenden Podiumsdiskussion (wir werden noch berichten).

Applaus für das Erreichte bleibt dem bescheidenen Schultes nicht erspart

Etwas schelmisch schickte Schroft dann aber doch hinterher: „Obwohl wir uns annähernd vier Monate vor dem Wahltag befinden und diese sogenannte ‘Karenzzeit‘ noch nicht begonnen hat, werde ich das in den vergangenen zwölf Monaten Erreichte wie die vollumfängliche Bestandsaufnahme der privaten Baulücken, die umfangreichen Vergaben an Hoch- und Tiefbaumaßnahmen für Straßen, Schulhöfe, Endausbauten von Baugebieten, die Maßnahmen zur Verbesserung des Katastrophenschutzes und der Infrastruktur unserer Feuerwehr sowie die Fertigstellung des Backbone-Netzes in der Gesamtstadt für das schnelle Internet nicht ausführlich erwähnen.“ Sprach’s – und erntete tosenden Applaus.

Dann wurde Schroft ernst und fuhr fort: „Politiker sind Repräsentanten der Bevölkerung, gleichgültig in welchem Amt sie sich befinden. Dabei ist es wichtig, dass sie sich an ihre Vorbildfunktion erinnern, ansonsten schaden sie der Demokratie.“ Im Wahlkampf 2015 habe er versprochen, für eine zweite Amtszeit zu kandidieren, und halte dieses Versprechen gerne ein, so der Schultes, „zumal wir wichtige Weichen für die nächsten acht Jahre gestellt haben, um unsere Stadt in eine prosperierende Zukunft zu führen“.

Ob Sportzentrum oder Dorfplatz, ob Feuerwehrhaus oder Konversion – es geht viel

Dazu gehörten das integrierte Verkehrsentwicklungskonzept für die Gesamtstadt, das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, das neue Sportzentrum auf dem Geißbühl, die baulichen Erweiterungen der Kindertagesstätten, der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Heinstetten, die Erschließung neuer Baugebiete, der begonnene Bau des neuen Dorfplatzes in Hossingen sowie die erfolgreiche Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben auf dem Konversionsgelände.

Kaspar Pfister steht zum gemeinsamen Projekt – auch wenn es sich noch etwas verzögert

Das Sozial- und Gesundheitszentrum in der Hossinger Straße sei ein weiteres, wichtiges Projekt für die Stadt, das sich leider etwas verzögere, bedauerte Schroft. „Tatsache ist aber, dass sowohl die BeneVit-Gruppe als auch die Stadt dieses für unsere Gesamtstadt so wichtige Projekt realisieren wollen“ – was Kaspar Pfister, der geschäftsführende Gesellschafter der BeneVit-Gruppe durch seine Anwesenheit unterstrich.

Allen Meßstettern, den Gemeinderats- und Ortschaftsräten sowie dem Team der Stadtverwaltung dankte Frank Schroft für die „gute, vertrauensvolle und faire Zusammenarbeit“ in den vergangenen acht Jahren, in denen man gemeinsam viel erreicht habe. In dieser Zeit habe die Stadt 33 Millionen Euro investiert und dennoch die Rücklagen von knapp über 20 auf mehr als 30 Millionen Euro gesteigert. „Sie sehen also, wir gehen vertrauensvoll, seriös und solide mit dem Geld der Stadt um!“, rief er den Zuhörern zu, die zahlreich in die Heuberghalle gekommen waren.