Landtagsabgeordnete Sandra Boser (rechts) besuchte Landwirte in Schuttertal. Foto: Büro Boser

Trockenheit im Sommer führt dazu, dass Landwirte das Futter für ihre Tiere nicht komplett selbst erzeugen können. Sie müssen Heu hinzukaufen. Schuttertäler Hofbesitzer wünschen sich zudem neue Absatzmärkte für ihre Bio-Produkte.

Bei einem Rundgang über den Vogtbenedikthof in Schuttertal und bei einer anschließenden Gesprächsrunde in der Bauernstube hat sich die Grünen-Landtagsabgeordnete Sandra Boser, Staatssekretärin im Kultusministerium, ein Bild von aktuellen Themen der Landwirtschaft gemacht. Die Streichung der Agrardieselsubvention, wegen der zahlreiche Landwirte am Wochenende protestiert haben, war dabei noch kein Thema.

Die Gruppe um Hofbesitzer Brigitte und Benedikt Himmelsbach, Mathias Volk und Henrick Rösch, Mitglieder bei der Rinderhaltergemeinschaft Schuttertal, Thomas Lang, Erzeugerberater bei Schwarzwaldmilch, den Gemeinderäten Julia-Valerie Schraudolph und Stephan Ohnemus und Bürgermeister Matthias Litterst machte sich gemeinsam mit Boser einen Eindruck von den Rinderstallungen des Bio-Bauernhofs, wie es in einer Mitteilung aus Bosers Büro heißt. „Für uns hat es sich immer sehr gelohnt ein Bio-Milchbetrieb zu sein. Die Gründung der Rinderhaltergemeinschaft Schuttertal vor 20 Jahren war eine gute Entscheidung. So konnten wir als Milchproduktionsbetriebe kooperieren und wirtschaftlich sein. Uns ist es ein Anliegen, Umweltschutz und Familienleben unter einen Hut zu bekommen, aber wir müssen am Ende auch davon leben können und das wird immer schwieriger.“, erklärte Hofbesitzer Benedikt Himmelsbach.

Neue Absätze für Bio-Milch gefordert

Volk ergänzte: „Momentan gibt es zwei Entwicklungen, die den Bio-Milchbauern Sorgen machen: Zum einen den Klimawandel und die damit einhergehende Trockenheit und zum anderen die Preisentwicklung bei der Bio-Milch. Die Trockenheit macht es nötig, Futter in Form von Heu dazuzukaufen, da die eigenen Flächen zu wenig produzieren. Außerdem braucht es für die Bio-Milch neue Absatzmärkte, um dem Preisdruck Stand zu halten. Hierbei wünschen wir uns Unterstützung.“ Boser entgegnete: „Die Bio-Landwirtschaft ist ein wichtiger Baustein bei der Zielsetzung des Landes bis 2030 circa 30 bis 40 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch zu bewirtschaften. Daher unterstützen wir den Bio-Landbau mit dem Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl.“

Im Kälberschopf berichtete Himmelsbach über seine hohen Maßstäbe beim Tierwohl: „Wir behalten die Kälber im Schopf und trennen sie nicht gleich von den Muttertieren. Bei uns sind 40 Prozent der Jungtiere für die Zucht gedacht und 60 Prozent sind Masttiere.“ Auf dem Weg zu den Stallungen konnte sich Boser einen Eindruck von den Weiden in Steillage machen. Himmelsbach berichtete: „Die Weidehaltung ist entscheidend für die Offenhaltung unserer Landschaft. Wir wünschen uns hier eine Anpassung für die Steillagen-Förderung.“ Boser erklärte, dass es sinnvoll sei, Förderungen anzupassen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern.

Im Anschluss informierte Bürgermeister Litterst die Runde über das Offenhaltungskonzept der Gemeinde: „Wir möchten die Landwirte so gut es geht bei der Bewirtschaftung von schwierigen Flächen wie Steillagen unterstützen. Mit ihrem Einsatz garantieren sie die Offenhaltung sowie die Pflege unserer Kulturlandschaft im Schwarzwald.“ Boser pflichtete bei.

Goldenes Buch

Landtagsabgeordnete Sandra Boser durfte bei ihrem Besuch in Schuttertal nicht nur den Vogtbenedikthof besichtigen. Im Anschluss an den Termin durfte die sich in das goldene Buch der Gemeinde eintragen.