Gabriele Schneider ist für die Senioren in der Verwaltungsgemeinschaft zuständig. Foto: Leinemann Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Verwaltungsgemeinschaft hat eine Seniorenbeauftragte, und die hat viel vor

Seit März vergangenen Jahres beschäftigt die Verwaltungsgemeinschaft Oberndorf-Epfendorf-Fluorn-Winzeln eine Seniorenbeauftragte. Für diese neu initiierte Stelle konnte Gabriele Schneider gewonnen werden.

Fluorn-Winzeln. Gabriele Schneider war zehn Jahre lang Geschäftsführerin des Vereins für gemeindenahe Psychiatrie im Zollernalbkreis und hatte die Teamleitung im GPZ Albstadt inne. Außerdem bringt sie 17 Jahre Berufserfahrung aus dem akut-stationären Bereich des Vinzenz-von-Paul-Hospitals Rottweil und zehn Jahre aus dem Betreuten Wohnen in Familien mit.

Berufsbegleitend hat Schneider das Studium "Management im Ernährungs-, Erziehungs-, Sozial- und Gesundheitswesen", eine traumazentrierte und eine systemisch-familientherapeutische Fachberatungsausbildung absolviert. Aktuell hat sie schon die Weiterbildung für Initiatoren selbstverantworteter Pflegewohngemeinschaften abgeschlossen.                                                                                                                              

Dass die 1962 in Dotternhausen geborene fünffache Mutter mit Herzblut bei der Sache ist, zeigt sich an ihren Zielen: Sie möchte gern in jedem Teilort ihres Zuständigkeitsgebiets Pflegewohngemeinschaften mit zehn bis zwölf Plätzen für pflegebedürftige Senioren installieren, um das "Älter-werden-können in der Heimatgemeinde" zu ermöglichen. Präventive Hausbesuche – sprich Besuche im Vorfeld – möchte sie ferner nicht nur in Fluorn-Winzeln, sondern auch in anderen Kommunen anbieten. Gabriele Schneider informiert bei diesen Besuchen über das vorhandene Hilfesystem und kann bei Antragstellungen, beim Erstellen von Patientenverfügungen oder Vorsorgevollmachten behilflich sein.

Lücken schließen will sie bei den Gemeinden mit langfristigen Planungen, beispielsweise zu den Themen barrierefreier Wohnraum, Pflegeplätze, Begegnungs- oder Einkaufsmöglichkeiten.                                                                                                               

Sehr empfehlenswert sei, dass älter werdende Menschen sich im Vorfeld, vor Entstehen von Hilfebedarf, informieren, betont Schneider – Termine können auch außerhalb der regulären monatlichen Sprechzeiten vereinbart werden; Schneider kommt gerne zu den Betreffenden nach Hause.

Von Bedeutung sei ebenfalls, dass man Nöte Dritter mitteilt. Macht man sich Sorgen um ältere, unversorgte Nachbarn zum Beispiel, könne dies auch gemeldet werden. Die Einwohner von Fluorn-Winzeln dürften zudem gerne in Oberndorf anrufen, wo Schneider ihr Büro hat.

Privat ist Schneider mit einer Gruppe Gleichgesinnter gerade dabei, ihr persönliches Altenwohnprojekt aufzuziehen. Damit wollen sie der Vereinsamung im Alter entgegenwirken.

Mutige für Seniorentanzprojekt gesucht

I hre Leidenschaften Theaterspielen, Gesang und Tanz würde Gabriele Schneider gerne auch im Beruf einbringen: Seniorentanztheater hat sie schon mit der Volkshochschule Oberndorf gemeinsam im laufenden Semester angeboten. Aber es braucht noch ein paar Mutige, die sich auf dieses unkonventionelle Projekt einlassen.

Der Bürgermeister von Fluorn-Winzeln, Bernhard Tjaden, fand nur lobende Worte für die frischgebackene Seniorenbeauftragte: Die Gemeinde freue sich, eine kompetente und kommunikative Beauftragte für das Wohl der älteren Generation gefunden zu haben, wie dies auch beim Seniorennachmittag der Doppelgemeinde deutlich geworden war.