In lockerer Runde tagt der Verein Pferdeglück. Neben Journalistin und Moderatorin Faber-Schrecklein gehören auch Emil Moosmann (Dritter von links) und Beate Buckenmaier (sitzend, Erste von rechts) zum Vorstand. Foto: Danner

Für Krystyna Laskowski und ihre Araberreitschule gibt es Perspektive. Abschied vom Staffelbachhof fällt schwer.

Fluorn-Winzeln - Obwohl sich für Krystyna Laskowski alles zum Guten zu wenden scheint, fließen bei der 69-Jährigen doch Tränen, als das Fernsehteam der Landeschau diese Woche auf dem Staffelbachhof dreht. Wegen ihres anstehendes Umzugs muss sie ein paar ihrer geliebten Pferde verkaufen.

Seit vielen Jahren betreibt Krystyna Laskowski eine Araber-Reitschule im Staffelbachtal und bietet therapeutisches Reiten für behinderte Kinder an. Dann geriet sie zwischen die Fronten der eigentlichen Pächterin des Hofs und des Besitzers. Es kam zur Räumungsklage. Das Verfahren ging durch mehrere Instanzen. Dieser Tage kam die erlösende Nachricht vom Gericht. Laskowski wird Aufschub bis zum 31. Juli gewährt.

Eine neues Zuhause für die Reitschule ist inzwischen gefunden – auf dem Eschenhof der Familie Ruthardt in Dornhan. Krystyna Laskowski, die auch die Pferdeflüsterin genannt wird, hat einen großen Unterstützerkreis. Prominenteste Vertreterin ist Sonja Faber-Schrecklein. Seit die Journalistin und Moderatorin 2016 zum ersten Mal mit ihrem Fernsehteam der SWR-Landesschau auf dem Staffelbachhof zu Gast war, begleitet sie Laskowski nicht nur beruflich.

Emil Moosmann war der Initiator

Gemeinsam mit den Fluorn-Winzelner Emil Moosmann, der sie seinerzeit auf das Schicksal von Krystyna Laskowski aufmerksam gemacht hat, und anderen Mitstreitern gründete sie den Verein "Pferdeglück e.V. Reittherapie", um Gelder zu sammeln und einen neuen Hof zu suchen. Bei einer Benefizgala im Hofmeister-Weihnachtszirkuszelt kamen fast 36.000 Euro zusammen.

Emil Moosmann und weitere Vereinsmitglieder klapperten monatelang sämtliche in Frage kommenden Höfe im Umkreis von 15 Kilometern um Fluorn-Winzeln ab. Im Frühjahr wurden sie endlich fündig. Inzwischen sind die Verträge unterschrieben. Dem Umzug steht nichts mehr im Wege. Durch den nun gewährten Aufschub der Räumung kann er nahtlos über die Bühne gehen.

Fluorn-Winzelns Bürgermeister Bernhard Tjaden hat veranlasst, dass eine Gemeindewohnung hergerichtet wird, um der Pferdeflüsterin ein Dach überm Kopf zu gewährleisten. Auf dem Hof in Dornhan können nämlich nur ihre Pferde wohnen. Doch das Herz der Frau hängt noch am Staffelbachhof. Zumal sie sich von einigen Tieren trennen muss. Da bedarf es viel guten Zuredens von Sonja Faber-Schrecklein, die sie vor laufender Kamera tröstet und ihr Mut macht. "Woanders scheint die Sonne auch hin."

Das Fernsehteam gehört mittlerweile fast schon zur Familie. Kameramann Peter-Michael Klumpp und Heiner Scholz vom Ton lassen die Tränen von Krystyna Laskowski nicht unberührt. Sie sind, ebenso wie Regisseurin Simone Heyder, Mitglied im Verein Pferdeglück. Allen ist klar, dass es für die 69-Jährige hätte ganz anders ausgehen können. Schlimmstenfalls wären die Frau und ihre Tiere auf der Straße gestanden. Deshalb freuen sich alle, dass es mit der Reitschule in Dornhan weitergehen kann. Natürlich weiß das auch Laskowski. Doch im Herzen tut ihr der Abschied halt trotzdem weh.  Der Beitrag über den Staffebachhof wird kommende Woche im SWR-Fernsehen in der Landeschau unter der Rubrik "Nachgeschaut" gesendet. Der genaue Termin steht noch nicht fest – eventuell bereits am Montag. Zudem ist für den November ein längerer Beitrag geplant.