Gemeinderat: Helmut Siegl erhofft Aufnahme in Bedarfsplanung

Das Projekt eines Bauernhofkindergartens wurde in der jüngsten Sitzung des Fluorn-Winzelner Gemeinderats vorgestellt.

Fluorn-Winzeln/Oberndorf. Kurzfristig hatte die Gemeinde einen Antrag erhalten, ob sie bereit wäre, einen Bauernhofkindergarten in die Bedarfsplanung aufzunehmen. Helmut Siegl, der ehemalige Leiter des Schiltacher Bauernhofkindergartens, war eingeladen worden, um die Idee und das Konzept im Gremium zu erläutern. Siegl habe bei seiner Suche nach einem geeigneten Bauernhof auf der Gemarkung Oberndorf bisher nur Absagen erhalten. Im Gemeindegebiet Fluorn-Winzeln zeichne sich aktuell jedoch eine konkrete Möglichkeit ab. Dazu müsste die Gemeinde den Kindergarten in seine Bedarfsplanung mit aufnehmen.

Geplant wäre eine Gruppe mit insgesamt 20 Kindern im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung. Je besser die Plätze belegt seien, desto besser wäre das für die Finanzierung, sagte Bürgermeister Bernhard Tjaden.

Von Seiten der Gemeinde sei es denkbar, maximal 63 Prozent der Kosten des Bauernhofkindergartens zu tragen. Träger des Kindergartens wäre der Trägerverein, der jedoch organisatorisch und strukturell klar von der Gemeinde abgetrennt wäre, so die Verwaltung.

Siegl stellte das Projekt zunächst in Worten und später mit einem Film vor. Es gebe einen großen Zulauf, die Warteliste reiche bis 2021.

Die Idee des Bauernhofkindergartens sei schon 20 Jahre alt. Der Erste seiner Art sei in Kiel gegründet worden. Momentan gebe es bundesweit 40 – Tendenz steigend. In Sulz habe es fast geklappt, aber die Stadt wollte das Projekt dann doch nicht in den Haushaltsplan mit aufnehmen, erklärte Siegl. Es gehe darum, dass die Kinder einen Bezug zur Landwirtschaft und zur Lebensmittelproduktion bekämen. Die Situation sei eine ganz andere als im Regelkindergarten.

Die Kinder sollen das bäuerliche Leben und den Jahreskreislauf kennen lernen. Das Sammeln und Ernten und die Verarbeitung von Lebensmitteln stünden auf dem täglichen Programm.

Mehrere Räte äußerten sich positiv zu der Idee. Auch bei den Besuchern stieß das Vorhaben auf großes Interesse. Mehrere Eltern kämen auf ihn zu, um ihre Kinder für das Jahr 2020 und später beim Bauernhofkindergarten anzumelden, so Siegl.

In einem Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten merkte Siegl zudem an, dass die für alle beste Lösung nach wie vor ein Bauernhof auf Gemarkung Oberndorf wäre. Denn es seien zum einen von den bisher 18 vorangemeldeten Kindern gleich sieben Familien ausgestiegen, weil die Eltern nicht bis zu den Kirchentannen in Winzeln fahren wollten und könnten.

Zum anderen habe die Stadt Oberndorf ja quasi bereits zugesichert, dass sie den Bauernhofkindergarten in ihre Bedarfsplanung aufnähme, sollte sich ein Landwirt auf Oberndorfer Gemarkung dazu bereit erklären. Falls sich also doch noch ein Bauer angesprochen fühle, könne dieser sich gerne bei ihm melden, so Siegl. Kontakt: helmut.siegl1@gmail.com