Kommunales: Bürgermeister Tjaden erläutert Entscheidung

Fluorn-Winzeln. Nur noch gut elf Prozent der Ausgaben für die Kindergärten werden auch nach der Anpassung der Elternbeiträge in Fluorn-Winzeln durch Elternbeiträge gedeckt. Dies teilt Bürgermeister Bernhard Tjaden mit.

Die Gemeinde orientiere sich wie viele andere Kommunen im Land an den Empfehlungen der kommunalen und kirchlichen Spitzenverbände. Diese haben dazu mitgeteilt: "Dabei halten alle Verbände an der Einigung fest, in Baden-Württemberg einen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent durch Elternbeteiligung anzustreben."

Durch den stetigen Ausbau des Betreuungs- und Bildungsangebotes in den Kindergärten Fluorn und Winzeln sowie der Kinderkrippe, Verbesserung der Personalschlüssel, deutliche Verbesserung der Löhne der Erzieherinnen, seien die tatsächlichen Kosten in den vergangenen Jahren stärker gestiegen als die Anpassungen der Elternbeiträge, was sich an den sinkenden Kostendeckungsgraden ablesen lasse.

Diese lagen um die Jahrtausendwende noch in der Gegend von 20 Prozent und seien in den vergangenen Jahren auf nun circa elf Prozent gefallen. "Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre waren es rund 13 Prozent," so Tjaden.

Der Gemeinderat habe daher vor der Entscheidung gestanden, entweder die unterstellte Kostendeckung von 20 Prozent anzustreben, was beinahe eine Verdoppelung der Elternbeiträge bedeuten würde, oder aber sich an den empfohlenen Beträgen zu orientieren und eine niedrigere Kostendeckung in Kauf zu nehmen.

Das Gremium habe sich für letzteres und damit weiter für "maßvolle Elternbeiträge" in Fluorn-Winzeln entschieden. Diese beinhalten auch deutlich niedrigere Beiträge für Kinder aus kinderreichen Familien und für diese somit eine deutliche Entlastung.

So sei etwa bei einer Familie mit drei Kindern nur noch der halbe Elternbeitrag zu zahlen.

Ein Kostendeckungsgrad von elf Prozent bedeute, dass die tatsächlichen Kosten eines Kindergarten- oder Krippenplatzes etwa neun Mal so hoch seien wie der Elternbeitrag.

Das heißt, dass die Kommunen und auch die Gemeinde Fluorn-Winzeln erhebliche Mittel für den Ausbau und die gute Qualität der Kinderbetreuung einsetze.

Da die Landeszuschüsse die steigenden Kosten in der Regel nur teilweise abdeckten, werde der von der Gemeinde zu tragende Teil immer höher. In Fluorn-Winzeln sei dieser Anteil in den vergangenen zehn Jahren um circa 50 Prozent gestiegen.