Können sich aufeinander verlassen: Werner und Berta Huß feiern Diamantene Hochzeit. Foto: Leinemann Foto: Schwarzwälder Bote

Feier: Werner und Berta Huß feiern Diamantene Hochzeit / Beide kennen sich seit der Schulzeit

Auf 60 Jahre gemeinsames Eheleben blicken Berta und Werner Huß am morgigen Donnerstag zurück. Dabei kannten sie sich schon lange, bevor sie einander das Ja-Wort gaben, genauer gesagt seit der Einschulung.

Fluron-Winzeln. Sie gingen zusammen auf die Schule und wurden auch zusammen konfirmiert, berichtete Werner Huß, der Wert darauf legt, mit "Scharf-ß" geschrieben zu werden – die Schreibweise mit "Doppel-S" findet man erst in der Nachkriegszeit. Und von jener Nachkriegsepoche erzählt Jubilar Huß mit Gattin Berta, geborene Jüngling, als einer Zeit, die schwer und anstrengend, jedoch trotz harter Arbeit auch von Zufriedenheit und Genügsamkeit geprägt war.

Beide entstammen einer Generation, "die das Sparen noch gelernt hat". Sie bemängeln den vorherrschenden Neid der heutigen Zeit. Werner und Berta Huß sind seit dem 20. Lebensjahr ein Paar, geheiratet haben sie im 25. Lebensjahr. Aus der Ehe ging Tochter Sibylle hervor, mittlerweile gibt es vier Enkel und zwei Urenkel.

Werner Huß arbeitete bis zum Alter von 35 Jahren als Gipser auf dem Bau und wechselte dann zur Firma Mauser, wo er es bis zum Technischen Angestellten brachte – er bezeichnet sich als "Autodidakt". Berta Huß verdiente ihre Brötchen als Näherin. Eine Ausbildung haben die beiden nicht – und haben es trotzdem zu etwas gebracht, wie sie anmerken. Tochter Sibylle Ruf arbeitet im Sekretariat der Berufsschulen in Oberndorf.

Werner Huß’ Leidenschaft ist das Jagen – hierzu liest er gerne Sachbücher und ist zudem Gründungsmitglied – das einzige noch lebende – des Schützenvereins, wo er seit mehr als einem halben Jahrhundert aktiv ist. Das Jagen sei früher mehr Berufung als Hobby gewesen; heute überwiege der Hobbyaspekt.

Auf immerhin 25 Jahre bringt es Berta Huß bei der Seniorengymnastik, was ihr Steckenpferd ist. Im Kirchenchor singt sie ebenfalls mit. Auch die Arbeit im und ums Haus herum, sprich die Gartenarbeit, kommt bei dem Ehepaar nicht zu kurz; sie sind häuslich veranlagt und legen auf Reisen eher weniger Wert.

Was sie aneinander mögen? Sie liebt das ruhige Leben, das er führt. Er freut sich, wenn sie die Enkel aufzieht. Diese kommen gerne zu ihren Großeltern. Er mag auch, wenn sie, wie er sagt "die Fittiche ausbreitet" und ihn umsorgt.

Das Wichtigste für das Rentnerpaar ist jedoch, morgens gesund aufstehen und den Tagesaktivitäten nachgehen zu können.