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Großalarm auf dem Stuttgarter Flughafen - Rauch dringt aus Bordküche einer Boeing.

Stuttgart - 183 Passagiere haben auf dem Weg nach Ägypten einen unfreiwilligen Zwischenstopp in Stuttgart einlegen müssen. In einer Boeing gab es Rauch an Bord.

In dieser Lage dürfte den Flugreisenden der niederländischen Airline Arkefly wohl der Appetit vergangen sein: Aus der Bordküche im hinteren Teil der Boeing 737-8FH gab es plötzlich Rauch- beziehungsweise Dampfschwaden - und der Flugkapitän entschloss sich den Flug nach Hurghada in Ägypten abzubrechen - und sicherheitshalber in Stuttgart zu landen. Kurz nach 12 Uhr erklärte er eine sogenannte Luftnotlage und löste damit einen Großeinsatz der Feuerwehren am Flughafen und Leinfelden-Echterdingen, Filderstadt, Neuhausen, Ostfildern und Stuttgart aus. Der Flugbetrieb war für die nächsten 35 Minuten lahmgelegt.

Offenbar wurde das Essen zu heiß

Die Chartermaschine war am Morgen am Flughafen Amsterdam-Schiphol gestartet. Arkefly ist eine 2005 gegründete holländische Fluggesellschaft, die zum Verbund der Tui Airlines gehört. Deshalb haben die Maschinen den selben weiß-blauen Anstrich und das Logo der Fluggesellschaft Tuifly. Die betroffene Maschine mit dem Eigennamen Ferdinand Fransen ist so gut wie neu - sie wurde 2007 gebaut. Die Linie Amsterdam - Hurghada - Mombasa wird nach Firmenangaben wöchentlich freitags seit Anfang Oktober 2009 bedient.

Die Boeing schwebte aus von Osten kommend ein und setzte sicher auf der Start-und-Lande-Bahn auf. Die Maschine wurde sofort von mehreren Feuerwehr-Fahrzeugen umstellt und von den Spezialisten inspiziert. Eingreifen mussten die Wehrmänner letztlich nicht. Die Maschine durfte wenig später selbstständig Richtung Vorfeld rollen - und wurde im Bereich der Technik-Hangars abgestellt.

Die Ursache ist noch unklar. "Während der Zubereitung der Verpflegung für die Fluggäste wurde offenbar das Essen zu heiß", sagt die Esslinger Polizeisprecherin Christine Menyhart. Warum die Essen-Boxen heiß liefen, müssten nun die Techniker untersuchen. Flughafen-Sprecherin Beate Schleicher warnte indes davor, vorschnell die Bordküche als Auslöser des Zwischenfalls zu bezeichnen: "Das war nur der erste Eindruck", sagte sie, "der Fehler kann trotzdem ganz woanders liegen."

Fluggäste saßen mehrere Stunden fest

Für die 138 Passagiere war die Flugreise vorerst beendet. Sie mussten mehrere Stunden auf dem Stuttgarter Flughafen zubringen. Die niederländische Fluggesellschaft orderte eine Ersatzmaschine, die erst am frühen Abend auf den Fildern erwartet wurde. "Gegen 19 Uhr sollte es wieder weitergehen", so die letzte Information der Flughafen-Sprecherin.

Sicherheitslandungen gab es in Stuttgart in diesem Jahr schon häufiger. Dabei gab es auch schon ernstere Gründe. Gleich zweimal mussten im Juli zwei Passagiermaschinen wegen Vogelschlags auf den Boden zurück. In anderen Fällen hatte das Fahrwerk geklemmt. Meistens waren es allerdings falsche Anzeigen im Cockpit.