Bürgermeister Thomas Schneider tritt nach einem Jahr zurück
Der CDU-Ortsverband Fischerbach hat mit Urban Benz einen neuen Vorsitzenden. Vorgänger Thomas Schneider ist auf Grund seines Bürgermeisteramts nach nur einem Jahr zurückgetreten.
Fischerbach. "Das Bürgermeisteramt und der Parteivorsitz passen meines Erachtens nicht zusammen. Ich möchte mich aus einer neutralen Position heraus um die gesamte Gemeinde kümmern", erklärte Schneider zu Beginn der Hauptversammlung. In seinem ersten und letzten Jahresbericht blickte er auf die Strategiesitzung des Ortsverbands im April des vergangenen Jahres zurück. Dort war die Einrichtung von politischen Stammtischen beschlossen worden, um kommunalpolitische Themen aus dem Gemeinderat hinauszutragen, diese öffentlich zu diskutieren und Meinung zu schaffen. Denn es würden nur wenige Bürger die Chance nutzen, an Gemeinderatssitzungen teilzunehmen und sich vor Ort zu informieren. "Dort war noch nicht abzusehen, dass ich als Bürgermeister kandidieren werde", erklärte Schneider. "Aufgrund der Kandidatur habe ich dann manches nicht so vorangetrieben wie ursprünglich gewünscht."
Da bis September die Bundestagswahl nebst den drei Bürgermeisterwahlen im Tal beschäftigen werden, befand Schneider die zunehmende Willkür beziehungsweise kurz entschlossenen Entscheidungen auf dem Weg zur Wahlkabine "kein gutes Zeichen für die Demokratie".
Schneider wünscht sich sachbezogene politische Diskussionen
Es gelte die politische Diskussion zu kultivieren und über Themen sachlich zu streiten. "Wählen oder Nicht-wählen ist das Eine, aber es braucht auch Leute, die sich wählen lassen", betonte der Bürgermeister und wünschte für die kommenden Monate fruchtbare Diskussionen und sachbezogene Rückmeldungen, die nicht ins Persönliche abrutschen dürften.
Im Zuge der Neuwahlen wurde der bisherige Stellvertreter Urban Benz zum Vorsitzenden gewählt. Seine Stellvertreterin ist Sylvia Faißt, den Schriftführerposten übernimmt Patrick Heizmann, Kassierer ist Georg Schmid. Zu Beisitzern wurden Markus Schwendenmann und Rainer Schmid gewählt, Kassenprüfer sind Ulrich Müller und Anton Vetter.
CDU-Landtagsabgeordnete Marion Gentges informierte über das erste Jahr "Grün-Schwarz" aus ihrer Sicht. "Es war nicht die brennende Leidenschaft, die uns in die Arme des Vertragspartners getrieben hat, sondern die Verantwortung für unser Land aufgrund des Wahlergebnisse", sagte Gentges. Mittlerweile habe sich die Zusammenarbeit von Grün-Schwarz als "Koalition der Möglichkeiten" bewiesen. "Wir haben einige Dinge umgesetzt, die uns als CDU wichtig waren", betonte sie. Beispielsweise sei mit den Body-Cams für Polizisten viel für die innere Sicherheit erreicht worden, beim Thema Bildung gehe es nicht um Ideologien, sondern um die Qualität. Es gelte eine durchaus positive Zwischenbilanz zu ziehen, "wir werden als CDU sichtbar", befand Gentges.
In der anschließenden Diskussion mit den Mitgliedern verwies die Politikerin auf laufende Gespräche um eine mittlere Eingriffsintension für Polizisten zu schaffen, auf Überlegungen zur "nachhaltig sinnvollen" Verwendung derzeitiger Schätzungen erheblicher Steuermehreinnahmen und einer "stark ausdifferenzierten Bildungslandschaft" mit sämtlichen Schularten im Kinzigtal. An das Projekt "Nationalpark" gelte es mit dem richtigen Maß ranzugehen, waren sich die Fischerbacher CDU-ler bei der Versammlung einig.
INFO
Gemeinderäte
Der CDU-Ortsverband Fischerbach ist derzeit mit fünf Mitgliedern im Gemeinderat vertreten: Silvia Faißt, Ulrich Heizmann, Georg Schmid, Klaus Schmieder und Bürgermeister Thomas Schneider. Weitere Informationen gibt es auch auf der Internetseite fischerbach.cdu-ortenau.de.